Karniplants Faszination fleischfressende Planzen

Haltung im Terrarium, Aquarium, Florarium

Venusfliegenfalle im Florarium

Fleischfressende Pflanzen sind eindrucksvoll, zeigen eine große Artenvielfalt und sind ein Blickfang in nahezu jeder Wohnung. Sie zu halten und sie zu kultivieren, ist jedoch um einiges schwieriger, als viele Menschen glauben. Sie kaufen sich blauäugig irgendeine exotische Pflanze und wundern sich dann, warum diese nicht einmal einen Monat lang bei ihnen überlebt.

Doch wie es eben so ist, brauchen besondere Dinge, nun einmal auch besonders viel Aufmerksamkeit. Bei den fleischfressenden Pflanzen ist das nicht anders, denn wer sich nicht gezielt um sie kümmert, hat meist nur kurz eine Freude an ihnen. Oft empfiehlt es sich sogar ein Terrarium, ein Aquarium oder ein sogenanntes Florarium anzulegen, um die Ansprüche der Pflanzen besser füllen zu können.

 

Inhalt:
  1. Was ist eigentlich...
  2. Terrarium
  3. Aquarium
  4. Florarium
  5. Biotop in richtiger Größe
  6. Gefäß für die Bepflanzung vorbereiten
  7. So wird das Terrarium eingerichtet
  8. Drainageschicht nicht vergessen
  9. Das richtige Substrat einfüllen
  10. Pflanzen gezielt platzieren

Was genau es damit auf sich hat und welche Methode für euch die jeweils Richtige ist, soll unser Artikel erläutern. Hier möchten wir die Möglichkeit, fleischfressende Pflanzen im Terrarium zu halten, mit all ihren Vor- und Nachteilen beleuchten und euch zeigen, wie es geht, wenn ihr euch für eine Haltung hinter Glas entscheidet.

Was ist eigentlich…

Bevor wir jetzt tief in die Details eintauchen oder euch erklären, worauf ihr bei der Haltung im Terrarium , Aquariumbzw. Florarium achten solltet, müssen zunächst einmal ein paar Standards folgen. Damit jeder weiß, worüber wir hier eigentlich reden, möchten wir daher zu Beginn einmal klarstellen, was genau die Unterschiede sind und wie sie sich auswirken.

Keine Sorge, so stark unterscheiden sich die verschiedenen Haltungsformen am Ende nicht voneinander, doch dennoch gilt es die drei Arten, in welche ihr ein Ökosystem anlegt, ordentlich zu unterscheiden. Warum, wieso, weshalb, klären unsere kurzen aber hilfreichen Erklärungen unten.

Terrarium

Es müssen ja nicht immer Tiere sein.

Das Terrarium kommt fast immer zum Einsatz, wenn es um Pflanzen geht, und deshalb ist im Text auch meist vom Terrarium, nicht vom Aquarium oder Florarium die Rede. Der Grund dafür ist ziemlich einfach, denn das Terrarium hat sich mehr oder weniger als Standard etabliert. Eigentlich eher für Tiere gedacht, ist es in allen Größen verfügbar und besitzt meist schon ein paar praktische Öffnungen an der Vorderseite, die einen Zugang zum besprühen oder pflegen der Pflanzen denkbar einfach gestalten. Außerdem sind im Terrarium in der Regel schon spezielle Halterungen vorhanden, an denen eine Beleuchtung, Nebelmaschinen oder ähnliche Hilfsmittel angebracht werden können. Gerade bei größeren Projekten ist das Terrarium somit ziemlich praktisch und bietet eine Menge Vorteile.

Fazit: Ideal zu handhaben und in vielen unterschiedlichen Größen verfügbar, ist das Terrarium die erste Wahl, wenn fleischfressende Pflanzen kultiviert werden wollen. Preislich ist es meist attraktiver als ein Aquarium und es gibt da draußen viele Hobbybauer, die spezielle Größen anfertigen können.

Aquarium

Das Aquarium ist da schon anders. In erster Linie für Fische gedacht, befindet sich die Öffnung immer an der Oberseite. Es ist quasi ein Glaskasten, der nach oben hin geöffnet ist. Zwar gibt es auch Abdeckungen und Halterungen für Beleuchtungen, da in der Regel aber Wasser eingefüllt wird, bleibt die Öffnung stets an der Oberseite, was Vorteil und Nachteil gleichermaßen sein kann. Natürlich sind Aquarien dafür entsprechend wasserdicht, was bei einem Terrarium nicht immer der Fall ist, da einige speziell für Trockengebiete gedacht sind und somit auch gar nicht wasserdicht sein müssen. Ein Aquarium eignet sich demnach vor allem für sumpfige Pflanzen oder gar Wasserpflanzen. Fleischfressende Pflanzen fühlen sich im Feuchten sehr wohl, brauchen dafür aber nicht zwingend ein Aquarium, sodass auch hier meist ein Terrarium verwendet werden kann. Selbiges ist meist auch günstiger, weil Aquarien eben entsprechend abgesichert sein müssen, um dem Druck des Wassers standhalten zu können. Die Glasscheiben sind somit meist auch deutlich dicker.

Fazit: Ein Aquarium verfügt meist über dickere Glasscheiben und ist nach oben hin offen. Beides kann Vorteil wie Nachteil sein, je nachdem welche Anpflanzung geplant ist. Außerdem ist das Aquarium wasserdicht, weshalb es sich speziell für sehr feuchte Pflanzen und Kulturen eignet. Falls ihr eine Wasserlandschaft erschaffen wollt, ist es natürlich genau das Richtige. Hier kommt es somit ganz auf eure Pläne an.

Florarium

Unter dem Begriff Florarium wird eigentlich eine Art Mini-Ökosystem verstanden. Es gibt zum Beispiel große Glühbirnen, die vom Kolben befreit und dann in ein kleines Mini-Terrarium (Florarium) umgewandelt werden. Kleine Glasbehälter ebenso. Ein Florarium ist also nichts anderes, als irgendeine Art von kleinem Glasgefäß, in das eine Pflanze gesetzt wird.

Im Florarium werden meist Sukkulenten gehalten.

Durch den Umstand, dass fleischfressende Pflanzen meist sowieso sehr klein ausfallen, ist ein Florarium eventuell sogar von Vorteil. Kleinere Arten vom Sonnentau etwa, finden auch in so einem Gefäß genügend Platz, um sich auszubreiten und zu überleben. Außerdem ist es in einem Florarium natürlich bedeutend einfacher, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten. Bei größeren Terrarien kann genau das hingegen schon einmal ein wenig aufwendiger ausfallen. Allerdings ist der Platz eben auch begrenzt, das Ganze ist sehr klein und nicht jeder kann sich mit dieser modischen Art eines Terrariums anfreunden.

Fazit: Ein Florarium ist, mal ganz salopp gesagt, ein kleines Gefäß aus Glas, in welches eine Pflanze eingesetzt wird. Sie sind oft besonders dekorativ und einfach zu pflegen, da sich auf engem Raum Wärme und Luftfeuchtigkeit schnell verteilen können. Im Grunde kann alles als Gefäß genommen werden, inzwischen gibt es aber modisch schick geformte Florarien, die schon als solches verkauft werden.

Biotop in richtiger Größe

Wer eine kleine Miniwelt in einem Terrarium, Aquarium oder Florarium anlegt, erzeugt in ihr ein winziges Biotop. Hier entsteht also eine Art eigenes Ökosystem, welches auch seinen eigenen Regeln folgt und dementsprechend beherrscht werden will. Eine Pflanze in einem Terrarium zu halten, unterscheidet sich also nur bedingt davon, eine Echse oder Schlange in diesem anzusiedeln. Beides benötigt Kontrolle und Pflege, um zu überleben.

So geht es am Ende immer um ein Lebewesen und immer auch darum, innerhalb der Glasscheiben besondere Bedingungen zu erschaffen, die es so im eigentlichen Raum nun einmal gar nicht gibt. Sei es nun aufgrund der Luftfeuchtigkeit, der Wärme oder der Beschaffenheit von Boden und Windwechseln. Vieles kann nachempfunden werden. Weil Tiere im Terrarium mittlerweile keine Seltenheit mehr sind, gibt es zumindest bereits jede Menge Hilfsmittel für Klima und Kontrolle.

Angefangen von der Nebelmaschine, die nach Zeitplan für Feuchtigkeit sorgt, bis hin zu eindrucksvollen Wasserfällen, die natürliche Kreisläufe im Miniformat erzeugen. Lampen und Heizmatten sorgen für Wärme im Inneren und spezielles Substrat bringt sumpfige, moorige oder auch trockene Landschaften, die einer Wüste oder einem Dschungel gleichen können. Alles ist möglich innerhalb dieser Glasscheiben und alles sollte im Gleichgewicht gehalten werden. Genau das ist eure Aufgabe dabei.

Statt also einfach das größte Terrarium zu kaufen, welches ihr im Handel finden könnt, solltet ihr erst einmal überlegen, was ihr dort kultivieren möchtet. Soll im Inneren eine Landschaft entstehen oder geht es euch nur darum, eine Pflanze zu halten, die ein anderes Klima benötigt? Möchtet ihr vielleicht sogar ganz vielen fleischfressenden Pflanzen ein neues Zuhause bieten? Solche Dinge solltet ihr euch vorher überlegen und nicht einfach spontan entscheiden.

Ein großes Terrarium, erfordert nämlich auch viel Licht, Wärme, Feuchtigkeit und meist entsprechende Hilfsmittel, die all das überhaupt erst ermöglichen. Auf kleinerem Raum, beispielsweise in einem Florarium, lässt sich vieles einfacher umsetzen und ein Aquarium ist nach oben hin offen, was von Vorteil sein kann, wenn Pflanzen eindrucksvoll aus ihrem Behälter hinauswachsen sollen. Überlegt euch also unbedingt vorher, was genau ihr eigentlich plant und wo die Reise am Ende hingehen soll. Einmal entschieden, ist nämlich alles auf den jeweiligen Bedarf angepasst und kann dann meist auch nicht mehr so einfach erweitert werden.

Gefäß für die Bepflanzung vorbereiten

Habt ihr euch für eine Größe und die entsprechende Bauart und Beschaffenheit entschieden, solltet ihr nichts dem Zufall überlassen. So gilt es zunächst einmal, alle Flächen sehr gründlich zu reinigen. Bakterien und Fremdkörper können das Biotop, welches im Inneren entsteht, nämlich förmlich zunichtemachen oder sich ausbreiten, sobald Feuchtigkeit und Substrat hinzukommen. Schimmelpilze oder Schädlinge, unsichtbar für das Auge und doch vorhanden, müssen also gründlich entfernt werden, damit sie den Pflanzen hinterher nicht schaden. Eure kleine Miniwelt ist empfindlicher, als ihr vielleicht glauben mögt.

Nach dem Putzen kann das passende Substrat eingefüllt werden, nicht aber ohne die Drainageschicht. Außerdem muss alles vorab noch gewässert werden und ein Testlauf sollte ebenfalls stattfinden, denn nur so lassen sich viele theoretische Faktoren, praktisch überprüfen.

Wir haben die Schritte, die zum Einrichten notwendig sind, unten noch einmal genauer erklärt. So kann jeder von euch verstehen, welcher Schritt auf den nächsten folgt und warum jeder einzelne davon so wichtig ist. Einfach etwas Erde in den Glasbehälter füllen, eine Lampe hinzufügen und das Ganze auf die Heizung stellen, wird nämlich nie zum Erfolg führen. I m Gegenteil. Eure fleischfressende Pflanze wird blitzschnell sterben, und zwar, lange bevor sie gewachsen, geblüht oder sich in irgendeiner Art und Weise entwickeln konnte.

Achtet also bitte auf die einzelnen Schritte, die wir euch nun noch einmal genauer erklären werden, damit genau das eben nicht passiert und eure Pflanze schnell und gesund wachsen kann.

So wird das Terrarium eingerichtet

Zunächst einmal solltet ihr alle benötigten Materialien parat haben und nicht erst zusammensuchen müssen. Legt euch also alles vorab schon einmal zurecht, was ihr für die Einrichtung des Terrariums benötigt. Wir haben eine kleine Checkliste erstellt, mit allem, was zum Einrichten bereits eingekauft und vorhanden sein sollte.

Diese Checkliste könnt ihr einfach abhaken und anschließend der Anleitung unterhalb folgen. So seid ihr auf der sicheren Seite und könnt bald schon mit der Einrichtung eures Terrariums beginnen. Das werdet ihr brauchen:

Drainageschicht nicht vergessen

Das wichtigste ist sicherlich die Drainageschicht am Boden. Ist das Terrarium sorgfältig gereinigt worden, kann der sogenannte Pflanzton, zusammen mit etwas Aktivkohle, in das Innere eingefüllt werden. Der Pflanzton dient dazu, Staunässe zu vermeiden. Da das Wasser nicht einfach nach unten hin „ablaufen“ kann, ist diese Schicht besonders wichtig, weil es sonst zu verfaulten Wurzeln oder einem starken Befall mit Schimmel kommen kann. Pflanzton kaufen

Die Aktivkohle hingegen hat eine reinigende Wirkung. Zum einen bindet sie unangenehme Gerüche im Terrarium, zum anderen aber auch Schmutz. Außerdem säubert sie das Wasser und die Erde. Einfach ein wenig Aktivkohle über die Drainageschicht streuen, natürlich bevor das Substrat eingefüllt wird, das reicht in der Regel schon vollkommen aus. Aktivkohle kaufen

Moos für das Terrarium.

Wer es gerne sauber und getrennt haben möchte, dabei aber auch besonders sorgfältig vorgehen will, kann übrigens noch eine dünne Schicht Moos über das Ganze legen. Das Moos würde in diesem Fall dafür sorgen, dass das Substrat sich nicht mit der Drainage vermischen kann und sauber voneinander getrennt bleibt. So kann das Substrat später auch einfacher ausgetauscht werden. Da Moos außerdem wie ein Schwamm funktioniert, nimmt es auch das überschüssige Wasser auf und gibt es an die Wurzeln ab, wenn diese es benötigen. Moos kaufen

 

Moos für Terrarien, kann im Fachhandel gekauft werden, sollte aufgrund vieler kleiner Pilze und Erreger, jedoch nicht einfach aus der Natur entnommen werden. Am besten ist sogenanntes Sphagnum Moss, welches getrocknet gekauft wird, mit Wasser beträufelt dann aber schnell aufbläht und gut verteilt werden kann. Ist die unterste Schicht soweit vorbereitet, kann mit dem Substrat weitergemacht werden.

Das richtige Substrat einfüllen

Karnivorenerde ist eine absolute Grundvoraussetzung.

Als Nächstes folgt nun das eigentliche Substrat für die fleischfressende Pflanze, also die Erde. Hier bitte ausschließlich ein Substrat bzw. eine Spezialerde für Karnivore verwenden, da die Pflanzen ansonsten schnell Probleme kriegen und meist relativ zügig eingehen. Sie stellen hohe Ansprüche an ihre Umgebung, selbige aber auch an ihren Bodengrund.

Das Substrat wird je nach Bepflanzung eingefüllt. Für kleine Pflanzen reichen meist zehn Zentimeter höhe vollkommen aus, größere Pflanzen benötigen etwas mehr von dem Substrat. Auch richtet sich die Menge immer danach, ob ihr nur eine einzige Pflanze mit Dekorationen oder mehre Pflanzen in das Terrarium einsetzen möchtet. Grundsätzlich empfehlen wir eine Bepflanzung mit mehreren Pflanzen, da es so nicht ganz so tragisch ist, wenn eine davon mal nicht richtig wächst oder nach einiger Zeit eingeht. Diese könnte dann einfach ausgetauscht werden, während die anderen weiterhin gedeihen.

Substrat kaufen

Ist die Erde soweit eingefüllt, gilt es noch an den richtigen Stellen ein paar Löcher zu schaben. Dort wo die Pflanzen nachher eingesetzt werden sollen, also schon einmal ein paar Mulden mit den Händen formen, um es später entsprechend einfacher zu haben.

Allgemein gilt: Nicht zu sparsam mit dem Substrat sein und lieber etwas mehr kaufen, um es unter Umständen noch einmal erweitern oder wechseln zu können, sollte es zu Problemen kommen.

Pflanzen gezielt platzieren

Nun ist es Zeit, die fleischfressenden Pflanzen in das Terrarium einzusetzen. Die Drainageschicht ist am Boden, darüber ein wenig Aktivkohle als natürlicher Filter und das Moos trennt den unteren Bereich sauber von der Spezialerde bzw. dem Substrat, in welchem sich bereits die Mulden befinden, in die nun die Pflanzen gesetzt werden. So sollte es jetzt jedenfalls sein.

Setzt die Pflanzen nun gezielt in die Mulden hinein. Drückt sie anschließend sanft fest, damit sie stabil sitzen. Füllt die Zwischenräume noch mit etwas Substrat auf und im Grunde war es das dann schon. Ein wenig Wasser für den Start wäre allerdings auch nicht schlecht, damit das Substrat sich etwas setzt und der Boden entsprechend feucht wird. Je nach Art, mögen es fleischfressende Pflanzen sehr gerne, wenn es etwas feucht ist.

Wichtig dabei ist, dass ihr die Pflanzen nicht zu nah aneinander bringt, denn natürlich werden selbige in der kommenden Zeit noch etwas wachsen, sich ausbreiten und entsprechend an ihre Umgebung anpassen. Das gilt auch für ihre Wurzeln. Daher ist es auch so wichtig, die Mulden bereits vorher zu setzen, damit vorab schon geschätzt werden kann, wo und wie die Pflanzen dann final platziert werden.

Keine Sorge, all das ist gar nicht so schwer, wie es hier vielleicht klingt. Es geht eher darum, auch auf die Kleinigkeiten zu achten, weshalb wir diesen Guide für euch geschrieben haben. So macht niemand etwas falsch und allen Pflanzen geht es gut.


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