Karniplants Faszination fleischfressende Planzen

Fleischfressende Pflanzen in verschiedenen Teilen der Welt

Fleischfressende Pflanzen weltweit
Fleischfressende Pflanzen weltweit

In vielen Artikeln hier im Blog, haben wir euch beschrieben, wo genau die fleischfressenden Pflanzen vorkommen und welche Arten es allgemeint zu finden gibt. Wir haben unzählige Details geklärt, Vorschläge für die Pflanzung vermittelt und verschiedene Einzelheiten der Karnivoren näher beleuchtet. Jetzt wird es Zeit, noch ein wenig weiter zu gehen.

Genauer gesagt möchten wir euch mit auf eine Reise nehmen, eine Reise über den gesamten Planeten Erde. Denn fleischfressende Pflanzen gibt es nahezu überall auf der Welt. Selbst in Deutschland sind einige Arten heimisch geworden. Doch hier dreht es sich nun nicht um Deutschland oder Europa, sondern wirklich um die gesamte Welt. Wir möchten euch anhand einer Weltkarte offenlegen, wo welche Art lebt und in welchen Ländern fleischfressende Pflanzen zu finden sind.

Inhalt:
  1. Die Herausforderung einer journalistischen Recherche
  2. Fleischfressende Pflanzen leben überall auf der Erde
  3. Weltkarte der fleischfressenden Pflanzen
  4. Antarktis
  5. Arktis
  6. Asiatisches Festland
  7. Australien und Neuseeland
  8. Europa
  9. Mexiko
  10. Mittelamerika und Karibik
  11. Mittlere Osten
  12. Nordafrika
  13. Ozeane
  14. Südafrika
  15. Südamerika
  16. Südostasien und Pazifik
  17. Fleischfressende Pflanzen in der ganzen Welt
  18. Fleischfressende Pflanzen in verschiedenen Teilen der Welt
  19. Die Herausforderung einer journalistischen Recherche
  20. Fleischfressende Pflanzen leben überall auf der Erde
  21. Weltkarte der fleischfressenden Pflanzen
  22. Antarktis
  23. Arktis
  24. Asiatisches Festland
  25. Australien und Neuseeland
  26. Europa
  27. Mexiko
  28. Mittelamerika und Karibik
  29. Mittlere Osten
  30. Nordafrika
  31. Ozeane
  32. Südafrika
  33. Südamerika
  34. Südostasien und Pazifik
  35. Fleischfressende Pflanzen in der ganzen Welt

Weil das nicht gerade einfach ist, werden wir zudem auf den Prozess und die Recherche eingehen. Nur auf diese Weise können wir euch vermitteln, welchen Aufwand wir betreiben mussten, um euch all diese Informationen zur Verfügung zu stellen. Seid also gespannt auf den wohl größten und umfangreichsten Artikel, den wir jemals recherchiert und geschrieben haben.

Die Herausforderung einer journalistischen Recherche

Es existieren im Internet jede Menge Beiträge und unterschiedliche Foren zum Thema Karnivore. Überall sind Meinungen zu finden und häufig basieren diese Überzeugungen auf Halbwissen, was klar wird, sobald genauere Recherchen zum Themengebiet eingeleitet werden. Wir alle kennen das und wir alle verstehen inzwischen, dass die meisten Menschen im Internet oft nur einen Teil wissen oder das große Ganze nicht sehen. Wer Aussagen in den verschiedenen Foren auf Fakten überprüft, der stellt daher schnell fest, dass nicht allzu viel dran ist an diesen Posts. Auf Tipps und Tricks aus diesem Bereich konnten wir uns deshalb nicht verlassen.

Also suchten wir nach unterschiedlichen Artenlisten. In Büchern, auf Websites, in wissenschaftlichen Studien oder Beiträgen zum Thema fleischfressende Pflanzen. Das Problem an den Artenlisten ist jedoch, dass sie zum einen sehr selten sind und zum anderen hoffnungslos veraltet erscheinen. Wer derartige Listen führt, muss diese ernsthaft kontrollieren und vor allem gewissenhaft aktualisieren. Das können oder wollen die wenigsten leisten und deshalb haben die von uns recherchierten Artenlisten auch nur eine mittelmäßige Qualität. Doch immerhin boten sie einen ersten Anhaltspunkt, um überhaupt etwas zur Verbreitung von Karnivoren auf der Erde zu erfahren.

Weil das alles am Ende dennoch nicht infrage kam und die Recherche sich komplizierter als gedacht gestaltete, haben wir uns dazu entschlossen, das ganze Thema noch einmal komplett neu aufzurollen. Also haben wir unsere bisherigen Quellen gelöscht und erneut recherchiert. Zunächst nach potenziellen Pflanzen und anschließend nach Gebieten, in denen sie bereits gesichtet wurden. Auf Basis dieser Informationen konnten wir wiederum weitere Recherchen durchführen und die fleischfressenden Pflanzen nach Regionen, Ländern, somit also Teilen der Welt einsortieren, an denen sie zu finden sind. Einfach war das nicht, doch am Ende ist es uns dann doch noch gelungen.

Fleischfressende Pflanzen leben überall auf der Erde

Damit sich die Recherche gelohnt hat und das Thema für euch ein wenig anschaulicher gestaltet werden kann, haben wir eine Weltkarte erstellt, die die verschiedenen Bereiche und Gebiete der fleischfressenden Pflanzen bildlich wiedergibt. Mit dieser könnt ihr auf den ersten Blick erkennen, wo die unterschiedlichen Karnivoren zu finden sind und wo diese eher seltener vorkommen.

Weil sich eine Aufschlüsselung in kleinste Orte und Gebiete jedoch nicht lohnt, einfach deshalb, weil fleischfressende Pflanzen zwar weltweit zu finden sind, dabei oft aber über weitere Strecken gleichbleibend verbreitet erscheinen, haben wir einige Länder und Abschnitte zusammengefasst. Das macht tatsächlich Sinn, da es natürlich wenig logisch wäre, ein Gebiet wie Europa noch einmal einzeln zu unterteilen oder sogar Deutschland mit seinen Städten auf der Karte zu markieren. Die Verbreitung findet schließlich meist über weite Abschnitte statt.

Stattdessen haben wir, wie bereits erwähnt, eine Weltkarte angelegt, in welcher die typischen Verbreitungsgebiete der Karnivoren entsprechend hervorgehoben wurden. Die Karte findet ihr im nächsten Abschnitt, dicht gefolgt von den einzelnen Informationen zu den fleischfressenden Pflanzen und den Besonderheiten der jeweiligen Länder. Es wird hier also noch ziemlich spannend.

Weltkarte der fleischfressenden Pflanzen

Auf dieser Karte findet ihr die prominenten Orte, an denen ihr fleischfressende Pflanzen entdecken könnt. Per Klick auf den jeweiligen Bereich gelangt ihr zu einer detaillierten Erläuterung der dort vorkommenden Arten. Wir haben dabei für jeden Abschnitt die entsprechenden Karnivoren herausgesucht und zeigen euch somit schnell und deutlich, wo ihr welche Pflanze finden könnt.

Antarktis

Gibt es fleischfressende Pflanzen, die unter den extremen Bedingungen im eisigen Süden existieren können? Tatsächlich ist dies eine berechtigte Frage, schließlich ist die Antarktis eine gnadenlose Landschaft, deren Kälte dafür sorgt, dass kaum etwas wachsen oder gedeihen kann. Doch wie ist das mit den Karnivoren?

Die einzigen Arten, auf die wir während unserer Recherchen Hinweise finden konnten, sind hier Pinguicula Antarctica (ein Fettkraut) sowie Drosera Uniflora (ein Sonnentau). Weitere Gattungen konnten wir in der Antarktis nicht ausmachen. Überhaupt sind die Informationen, die es zu diesem Teil der Welt gibt, eher spärlich und verlässliche Fakten zum Thema fleischfressende Pflanzen in der Antarktis sind extrem selten zu lesen.

Arktis

Auch der kalte Norden bietet eine unwirtliche Landschaft und eine eisige Kälte, in der die Natur ganz eigenen Regeln folgt. Das Besondere an der Arktis ist jedoch, dass sie auch Teilabschnitte beinhaltet, in denen relativ klare und gleichbleibende Bedingungen herrschen. Jedes Tier und jede Pflanze, die damit zurechtkommt oder sich entsprechend anpassen kann, findet hier also einen Platz zum leben.

Von den Karnivoren haben es ein paar Pflanzen erfolgreich geschafft, sich innerhalb der kalten Arktis anzusiedeln. Diese Arten werden allgemein als Circumboreale Arten bezeichnet. Circum steht dabei für Arten, die rund um die Welt zu finden sind, während Boreal sich auf den kalten Norden bezieht.

In der Arktis sind zwei Sonnentau-Arten zu finden. Drosera Anglica und Drosera Rotundifolia, um genau zu sein. Diese Arten von Sonnentau sind auch anderswo in der Welt zu finden, vor allem aber dort, wo die Bedingungen sehr extrem ausfallen, wie eben auch in der Arktis.

Neben dem Sonnentau gibt es auch noch den Wasserschlauch. Erstaunlicherweise hat auch dieser sich in der Arktis durchsetzen können. Zu finden sind im kalten Norden unter anderem der kleine Wasserschlauch (Utricularia Minor), der mittlere Wasserschlauch (Utricularia Intermedia), der Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia Vulgaris), der blassgelbe Wasserschlauch (Utricularia Ochroleuca) sowie der Dunkelgelbe Wasserschlauch (Utricularia Stygia).

Diese Arten von fleischfressenden Pflanzen kommen in der Arktis vor, wobei nicht auszuschließen ist, dass sich noch andere Gattungen verbreitet haben. Genau wie Wasserschlauch und Sonnentau wurden nämlich auch schon verschiedene Arten von Fettkräutern in der Arktis gesichtet. Unter anderem soll es Pinguicula Villosa geschafft haben, sich entsprechend zu verbreiten. Fleischfressende Pflanzen sind eben doch robuster, als es manches Mal den Anschein macht.

Asiatisches Festland

Auf dem asiatischen Festland gibt es eine Vielzahl an fleischfressenden Pflanzen. Überhaupt ist die Natur etwas, was in Japan und anderen Gebieten häufig sehr unterschätzt wird. Dabei gibt es dort wirklich viele schöne Orte und eine breite Palette an Pflanzen. Welche fleischfressenden Pflanzen auf dem asiatischen Festland anzutreffen sind, klären wir nun noch einmal ausführlicher.

Ein kleiner Hinweis sei vorab noch genannt. Wir beziehen uns hier auf das asiatische Festland mitsamt der eurasischen Grenzländer (Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan und Russland). Zypern und die Türkei sind ebenso enthalten wie die Inseln Japan und Taiwan. Einige der genannten Länder sind daher logischerweise auch unter Europa oder Südostasien zu finden.

Unter anderem sind hier Fettkräuter unterschiedlicher Gattungen zu entdecken. Zu nennen wären hier Pinguicula Alpina, das Alpen-Fettkraut, Pinguicula Crystallina, Pinguicula Hirtiflora, Pinguicula Macroceras, Pinguicula Ramosa (ausschließlich in Japan), Pinguicula Variegata, Pinguicula Villosa und Pinguicula Vulgaris, das gemeine Fettkraut.

Auch die Wasserfalle findet in diesen Gebieten Verbreitung und kommt in vielen verschiedenen Arten vor. Allerdings ist ein ähnlicher Rückgang zu erkennen wie auch in Europa. Verbreitet sind die fleischfressenden Pflanzen ganz sicher in Russland und Kasachstan, auch in China, Nordkorea und Japan wurden sie bereits gesichtet. Wie weit die Wasserfalle tatsächlich verbreitet ist, lässt sich dennoch schwer sagen. Aufzeichnungen sprechen zumindest noch von Usbekistan und Bangladesch.

Neben der Wasserfalle sind in Asien auch verschiedene Wasserschläuche zu finden. Um genau zu sein, fühlt sich der Wasserschlauch in Asien sogar besonders wohl und findet mit über sechzig unterschiedlichen Arten eine enorme Verbreitung. Kein Wunder also, dass darunter viele Endemiten zu finden sind. Endemiten sind Pflanzen, die ausschließlich in einer bestimmten und räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen.

Die Kannenpflanze (Nepenthes) ist für viele Freunde der fleischfressenden Pflanzen ein echtes Highlight. Je nach Art können die Kannen unter Umständen eine enorme Größe annehmen und mit ihnen können die Karnivoren aktiv Beute gefangen halten. Das ist gerade in der freien Natur ein grandioses Schauspiel. Doch wo genau kommen Kannenpflanzen vor und finden Verbreitung? Vor allem auf den Inselstaaten Südostasiens ist die Nepenthes beheimatet. Doch diesen Teil der Welt schauen wir uns weiter unten noch einmal genauer an.

Natürlich findet auch der Sonnentau eine Verbreitung in Asien und das sogar gleich in mehreren verschiedenen Arten. Eigentlich keine große Überraschung für Pflanzenkenner, denn der Sonnentau schafft es immer wieder, sich an alle nur erdenklichen Bedingungen anzupassen und sich entsprechend zu verbreiten. So ist wirklich kein Wunder, dass er sich auch in Asien recht wohl fühlt. Hier sind die Arten Drosera Anglica (Langblättriger Sonnentau), Drosera Burmannii, Drosera Indica, Drosera Oblanceolata, Drosera Peltata, Drosera Rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau), Drosera Spatulata und Drosera Tokaiensis zu finden.

Australien und Neuseeland

Sowohl Australien als auch Neuseeland bieten eine regelrechte Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen. Hier fühlen sich viele Karnivore sehr wohl und verbreiten sich beständig, sodass eher noch mehr hinzukommen, als dass die bestehenden Pflanzen verschwinden. Zu Neuseeland zählen wir übrigens auch die Chathaminseln, selbst wenn sie 900 Kilometer weiter östlich liegen. Faktisch gehören die Chathaminseln zu Neuseeland und daher werden wir sie auch bei unserer Analyse der verschiedenen Arten mit dazu zählen.

Gerade Australien gilt als eine Art Mekka für Fans von fleischfressenden Pflanzen. Hier sind viele Gattungen beheimatet und vor allem das Sonnentau ist ein echtes Highlight und in nahezu jeder Variation zu entdecken. Einheimisch sind hier Aldrovanda, Byblis, Cephalotus, Drosera, Nepenthes und Utricularia. Doch schauen wir uns die Karnivoren in Australien und Neuseeland noch einmal etwas genauer an.

Die Aldrovanda gehört zu der Familie der Sonnentauchgewächse und ist von der Gattung Wasserfalle. Die fleischfressende Pflanze kommt vor allem in Westaustralien und dem Nordterritorium vor, wobei hier viele erstaunliche Exemplare zu finden sind. Besonderes Merkmal der dort ansässigen Pflanzen ist die stark rötliche Färbung.

An der Byblis, der sogenannten Regenbogenpflanzen, ist vor allem eines interessant. Sie ist die einzige fleischfressende Pflanze, welche ihre Verdauungsdrüsen sowohl am Stamm als auch an den Fangblättern besitzt. Die gesamte Gattung ist zudem endemisch und kommt ausschließlich in Westaustralien vor.

Auch die Cephalotus ist endemisch, also nur in Australien zu finden. Sie ist in Westaustralien zu suchen und dort vor allem im südwestlichen Teil. Bei der Cephalotus handelt es sich um eine wunderschöne Kannenpflanze, die zur Familie der Zwergkruggewächse gehört. Interessant ist, dass sie die einzige Art in der Ordnung der Sauerkleeartigen ist. Die fleischfressende Pflanze ist wenig verbreitet und wird von der IUCN daher als »Gefährdet« eingestuft, obwohl diese Gefährdung nicht wirklich vorliegt, da ihr Verbreitungsgebiet geschützt ist und sie dort vielfältig wächst.

Im Bereich Queensland ist in Australien die Nepenthes auszumachen. Anders als ursprünglich angenommen, finden sich in Australien auch nicht nur eine Art der Nepenthes wieder, sondern gleich mehrere. Früher ging die Wissenschaft allgemein davon aus, dass es in dem Land lediglich eine einzige Art Nepenthes gibt. Das ist aber, wie eben erwähnt, nicht der Fall.

Die größten Gattungen in Australien sind die Drosera (Sonnentau) und die Utricularia (Wasserschläuche). Hier existieren eine Vielzahl an hochinteressanten Pflanzen. Auffällig ist dabei, dass gerade der Sonnentau in seinen gewöhnlichen Arten kaum verbreitet ist, es dafür aber eine große Zahl an faszinierenden Pflanzen gibt, die nur dort zu finden, also endemisch sind. Dazu gehören vor allem viele Drosera Pygmaea (Pygmäen-Arten).

Wie eben schon erwähnt, gibt es neben dem Sonnentau aber auch eine regelrechte Vielfalt von Wasserschläuchen. Mehr als fünfzig verschiedene Arten von Utricularia gilt in Australien zu entdecken.

In Neuseeland sieht die Sache schon anders aus. Hier sind lediglich Drosera und Utricularia zu finden und auch nur einige wenige. Damit ist Neuseeland weit von der unglaublichen Vielfalt Australiens entfernt und an dieser Stelle nur eine Randnotiz.

Europa

Selbstverständlich hat auch Europa viele fleischfressende Pflanzen zu bieten, selbst in Deutschland gibt es einige wild wachsende Exemplare, die sich gut verbreitet haben. Allerdings sind die Bedingungen hierzulande oft nicht ideal, weshalb die Pflanzen nur bedingt groß werden und auch in der freien Natur nicht überall zu finden sind. Ebenso sind die europäischen Karnivoren nicht endemisch, also nicht ausschließlich hier, sondern auch im Rest der Welt vorhanden.

Nichtsdestotrotz scheint es hochinteressant, dass sich die fleischfressenden Pflanzen auch innerhalb Europas verbreiten konnten. Ein spannendes Thema, wobei sich die Frage stellt, welche Arten in Europa vorhanden sind. Genau das haben wir für euch recherchiert, wobei wir einige auch schon selbst entdecken konnten. Doch dazu später ein wenig mehr.

In Europa sind es vor allem Spanien und Frankreich, die eine große Artenvielfalt bei den Karnivoren zu bieten haben. In beiden Ländern sind ungefähr 15 bis 20 unterschiedliche Arten von fleischfressenden Pflanzen zu finden, wobei sich dies unter Umständen noch erweitern oder verringern könnte, wie das in der Natur eben immer so der Fall ist. Bei den Gattungen ist die Vielfalt hingegen vor allem in Polen und Russland zu suchen. Ob Russland nun wirklich europäisch ist, steht auf einem anderen Blatt, doch wir zählen es als Grenzland sowohl zu Europa als auch zu Asien.

Als fleischfressende Pflanze kommt in Europa vor allem der Wasserschlauch (Aldrovanda Vesiculosa) vor. Dieser hat eine lange Tradition und wurde bereits in Aufzeichnungen aus dem späten 19. Jahrhundert erwähnt. Dabei ist die Rede vom Wasserschlauch in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Tschechoslowakei, Ukraine und Ungarn. Doch das war einmal, denn mittlerweile ist der Wasserschlauch enorm zurückgegangen und wird nur noch in Jugoslawien, Polen, Rumänien, Russland, Ukraine und Ungarn entdeckt. In der Schweiz und auch in Deutschland sind allerdings einige eingeschleppte Populationen zu finden, die sich zumindest erfolgreich ansiedeln konnten. Diese zu entdecken, stellt aber für sich schon eine Herausforderung dar, selbst für geübte Augen.

Das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum) ist vorrangig in Spanien und Portugal auszumachen und damit, so scheint es jedenfalls, ein europäischer Endemit. Dies ist bei näherer Betrachtung jedoch falsch, da es das Taublatt auch in Marokko gibt. Dennoch eine sehr besondere Karnivore, die sich optisch eindrucksvoll von ähnlichen Vertretern oder gar dem Sonnentau abheben kann.

Mit den Fettkräutern (Pinguicula), die zur Familie der Wasserschlauchgewächse gehören, haben wir auch in Europa einige besondere fleischfressende Pflanzen. Zwar gibt es auch hier wieder deutlich mehr Varianten und Arten in Ländern wie Mexiko, doch die Pinguicula findet auch in Europa ihre Gebiete, die sich aber nur schwer bestimmen lassen, da es sich um kleine Areale handelt, die noch dazu wechselnd auftreten. Als sogenannte Alpenpflanze ist die fleischfressende Pflanze auch in Österreich und der Schweiz zu entdecken.

Neben den eben genannten Arten von fleischfressenden Pflanzen, die etwas interessanter sind, gibt es auch noch den Sonnentau, der sich in Europa relativ weit verbreitet hat und gut hält, aber in keiner Weise eine einzigartige Gattung bzw. Art hervorbringt. Auch Wasserschläuche sind durchaus zu finden, wobei der Bremis Wasserschlauch, also der zierliche Wasserschlauch, am bedeutsamsten erscheint. Er kommt fast ausschließlich in Europa vor, besonders an der Donau und dem Oberrhein.

Mexiko

Mexiko ist ein regelrechtes Mekka für fleischfressende Pflanzen und viele Arten haben hier sogar ihren eigentlichen Ursprung. Dazu gesellen sich Exoten und einzigartige Varianten, die es so nur in Mexiko zu sehen und zu bestaunen gibt. Auch sind hier zwei sehr prominente Arten zu finden, bei denen immer noch unklar ist, ob es sich tatsächlich um fleischfressende Pflanzen handelt.

Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind daher erst einmal Passiflora Foetida und Capsella Bursa-pastoris. Beide Pflanzen geben der Wissenschaft ein paar Rätsel auf, weil bis heute unklar bleibt, ob es sich tatsächlich um fleischfressende Pflanzen handelt. So besitzt die Passiflora Foetida, eine eher krautig wachsende Pflanze, Blätter von bis zu 20 Zentimeter Länge. Die Hochblätter sollen dabei als Insektenfalle dienen, wobei ungeklärt ist, ob die immergrüne Pflanze, die tatsächlich bis zu fünf Meter groß werden kann, wirklich als Karnivore einzustufen ist. Ähnliches trifft auf die Capsella Bursa-pastoris zu. Diese ist zwar deutlich kleiner, doch auch hier ist weiterhin ungeklärt, ob es sich um eine fleischfressende Pflanze handelt. Dies ist aufgrund der Tatsache begründet, dass im Schleim der Pflanze Eiweiß-spaltende Enzyme gefunden wurden, was darauf schließen lässt, dass diese zur Verdauung von Kleinstlebewesen genutzt werden. Bestätigt ist diese Vermutung allerdings bis heute nicht. Ein spannendes Thema.

Ansonsten lässt sich Mexiko mit gutem Recht als Pinguicula-Hochburg bezeichnen. Fast alle in Mexiko wachsende Arten von Pinguicula sind endemisch, kommen also ausschließlich dort vor. Wer Fettkräuter besonders zu schätzen weiß, muss demnach einen Urlaub in Mexiko machen, weil es nirgends sonst diese enorme Vielfalt zu bestaunen gibt. Nur hier ist eine schier gigantische Artenvielfalt zu erleben.

Was die Fettkräuter an Artenvielfalt bieten, lässt der Sonnentau (Drosera) in Mexiko gänzlich vermissen. Hier sind geradezu erstaunlich wenige Pflanzen von Drosera zu finden. Natürlich ist auch der Sonnentau in Mexiko vorhanden, doch eben weitaus weniger, als man allgemein annehmen würde. Zudem ist der Sonnentau in Mexiko nicht endemisch und somit deutlich weniger interessant.

Auch Wasserschläuche sind in Mexiko in großer Vielzahl zu finden. Utricularia fühlt sich im dortigen Klima sehr wohl und hat sich somit auch umfangreich verbreiten können. Dokumentiert sind viele unterschiedliche Arten von Utricularia, sodass eine Aufzählung nur bedingt Sinn ergeben würde.

Zu guter Letzt sind auch einige Exemplare von Reusenfallen (Genlisea) in Mexiko zu finden. Sie gehören zur Gattung der Wasserschlauchgewächse und sind allgemein recht weit verbreitet. Besondere Arten konnten wir während unserer Recherche daher keine entdecken.

Mexiko ist ein Land voller Artenvielfalt und Überraschungen. Eine Reise lohnt sich daher gerade auch für Pflanzenfreunde, die nach fleischfressenden Pflanzen suchen. Da Mexiko außerdem noch jede Menge mehr zu bieten hat, lässt sich der botanische Ausflug wunderbar mit einem sorgenfreien Urlaub verbinden.

Mittelamerika und Karibik

Besonders interessant sind die karibischen Fettkräuter, da es sich zum Großteil um Endemiten handelt. Fettkräuter (Pinguicula) aus der Karibik sind also einige der wenigen fleischfressenden Pflanzen, die dieser Teil der Welt zu bieten hat. Auch einige endemische Wasserschläuche (Utricularia) sind zu finden. Das war es dann aber auch schon mit den echten Highlights. Gerade die Karibik hat hier weniger zu bieten, als viele vorab vielleicht angenommen hätten.

Weniger oft kommt die Catopsis Berteroniana vor, welche ein Präkarnivor ist, also ein Wuchs, der lediglich Züge einer fleischfressenden Pflanze aufweist. Sie ertrinkt die Beute im Inneren ihrer mit Wasser gefüllten Trichtern, wobei die Catopsis selbst keine Enzyme bildet, um die toten Tiere zu verdauen oder ihre Nährstoffe zu verwerten. Vielmehr geschieht dies über entsprechende Bakterien.

Auch verschiedene Sonnentau-Arten sind in der Karibik zu entdecken. Unter anderem Drosera Brevifolia, Drosera Cayennensis und Drosera Intermedia. Auch sind Berichte über Reusenfallen (Genlisea) zu finden, die auf Genlisea Filiformis und Genlisea Pygmaea hindeuten. Alles wenig weltbewegend und eher selten, wobei die Informationen dazu auch allesamt veraltet erscheinen. Besonders interessant waren fleischfressende Pflanzen in dieser Region wohl für niemanden und so gibt es auch nur wenige wissenschaftliche Informationen oder Notizen dazu.

Was die eingangs erwähnten Fettkräuter (Pinguicula) betrifft, so sticht in der Karibik vor allem Kuba heraus. Hier gibt es mehr als zwanzig Arten und viele davon sind endemisch, kommen also wirklich nur hier vor. Die ebenso genannte Utricularia ist zwar noch einmal häufiger zu finden, jedoch sind nur wenige Endemiten darunter.

Mittlere Osten

Der mittlere Osten bietet vor allem eines, nämlich eine karge, nicht unbedingt lebensfreundliche Landschaft. Gerade die dort verbreiteten trockenen Landstriche sind alles andere als ideal für die fleischfressenden Pflanzen, die es in der Regel eher feucht und sumpfig mögen. Kein Wunder also, dass hier nur wenige Karnivoren zu finden sind.

Offiziell bekannt sind hier nur extrem wenige Arten. So gibt es wohl einige Sonnentau-Arten und eine Handvoll Wasserschläuche (Utricularia). Das war dann auch schon alles. Gerade in Ländern wie den Libanon, Saudi-Arabien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind keinerlei fleischfressende Pflanzen zu finden.

Damit hat der mittlere Osten für Fans von fleischfressenden Pflanzen im Grunde nichts zu bieten. Die paar Arten, die in einigen Abschnitten zu finden sind, kommen zudem auch anderswo auf der Welt vor, weshalb hier nicht einmal ein selten gesehenes Highlight dabei ist. Alles also ziemlich langweilig und interessant. Es ist wohl einfach das falsche Klima für Karnivore.

Nordafrika

Im nördlichen Afrika sind unzählige fleischfressende Pflanzen zu bestaunen. Afrika bietet Arten und Variationen, die bis heute zum Teil noch wenig erforscht und schon gar nicht verstanden sind. Zu finden sind zudem nahezu sämtliche bekannte Arten von Karnivoren, also wirklich eine enorme Vielfalt.

Drei Arten sind in Nordafrika besonders häufig zu sehen. Das wäre der Sonnentau (Drosera), die Reusenfalle (Genlisea) und der gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia). Besonders interessant sind dabei einige Arten, die wir euch hier nun noch genauer auflisten werden.

Ins Auge sticht sofort die Aldrovanda Vesiculosa, eine Wasserfalle und die einzige rezente Art der monotypischen Gattung Aldrovanda. Sie breitet sich aus, indem sie beispielsweise am Gefieder von Wasservögeln haften bleibt und sich dann über weite Gebiete hinweg verteilt. Dennoch ist die Aldrovanda Vesiculosa äußerst selten und nicht gerade einfach zu finden.

Ebenso selten ist das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum), welches als einzige Art der Taublattgewächse (Drosophyllaceae) auftritt. Das Taublatt ist recht strauchig und hat einen verholzenden Stamm, bildet aber schöne Blüten und verfügt über besonders fiese Klebefallen.

Auch für Freunde der Nepenthes (Kannenpflanze) ist Nordafrika äußerst interessant, denn hier gibt es gleich mehrere und woanders nur schwer oder gar nicht zu findende Arten. Darunter sind auch einige Nepenthes mit gigantischen Fallen, die in dieser Form so gut wie nirgends sonst in Erscheinung treten. Auch hier gilt aber, dass es unzählige Formen und Variationen gibt, die noch unbekannt oder zumindest wenig erforscht sind. Nordafrika hat in Sachen Nepenthes also viel zu bieten. Unter anderem auch die Nepenthes Madagascariensis oder Nepenthes Pervillei.

Für alle, die sich noch nicht so gut auskennen, wird das Hakenblatt (Triphyophyllum Peltatum) in Sierra Leone von Interesse sein. Die Karnivore bildet Klebefallen mit langen tentakelbesetzten Fangblättern, die fast einen halben Meter lang werden können. Die Sekrettropfen, die sie für ihre Fallen erzeugt, sind dabei die größten aller fleischfressenden Pflanzen.

Weitere Arten sind die Pinguicula Lusitanica, Pinguicula Grandiflora, Drosera (mit fast zwanzig Arten) sowie auch Utricularia (mit fast fünfzig Arten). Die meisten fleischfressenden Pflanzen in Nordafrika sind dabei endemisch oder zumindest extrem selten, weshalb Nordafrika als Ziel für Interessierte auch einfach unglaublich erscheint.

Ozeane

Während unserer Recherche haben wir uns immer wieder die Frage gestellt, ob es neben den Ländern und Kontinenten nicht auch im Wasser Karnivore geben könnte. Gibt es in den großen Ozeanen oder der Tiefsee vielleicht fleischfressende Pflanzen, von denen noch nie ein Mensch gehört hat? Möglich ist es bestimmt, doch gerade was die Tiefsee betrifft, ist vieles eher unklar und unerforscht.

Während wir uns also informierten und recherchierten, wurde schnell klar, dass es weder in den Ozeanen noch in der Tiefsee fleischfressende Pflanzen geben kann. Warum? Weil es sich bei Karnivoren um sogenannte Gefäßpflanzen handelt und die haben es in Meeresumgebungen ziemlich schwer. Schauen wir uns dann die Algen an, gibt es zwar jede Menge davon, doch auch hier ist keine zu finden, die ein Fleischfresser ist, was ein weiteres Indiz darstellt.

Salzhaltiges Wasser scheint eine lebensfeindliche Umgebung für Karnivore zu sein, weshalb auszuschließen ist, dass es fleischfressende Pflanzen in unseren Ozeanen gibt. Doch wer weiß, wie die Forschung das in einigen Jahren oder Jahrzehnten sieht und was sich bis dahin verändert hat.

Aussagen sind auch deshalb schwierig, weil wir jetzt schon Utricularia Benjaminiana kennen, welche im Brackwasser überleben kann. In Amerika gibt es zudem immer wieder Überschwemmungen, wo bestimmte Gebiete von fleischfressenden Pflanzen dem Salzwasser ausgesetzt sind. Diese Pflanzen könnten sich fortan weiterentwickeln oder an die Bedingungen anpassen, wie es schon mehrmals im Laufe der Geschichte passiert ist. Nicht auszuschließen also, dass wir irgendwann auch fleischfressende Pflanzen im Meer antreffen. Aktuell scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Uns jedenfalls ist keine einzige Art bekannt, die im Ozean zu finden wäre.

Südafrika

Südafrika bietet viele endemische Arten, die es somit nur in diesem Teil der Welt gibt. Besonders interessant sind hier sicherlich die Wanzenpflanzen bzw. Taupflanzen (Roridula). Dabei handelt es sich um eine Art Strauch mit klebrigen Blättern, der Insektenesthält. Diese Insekten werden nun aber nicht von der Pflanze verdaut, sondern vielmehr von Spinnen und Wanzen gefressen, deren Ausscheidungen wiederum der Pflanze zugutekommen. Die Sträucher werden dabei mehrere Meter hoch. Die Roridula ist also eine passive Karnivore, die ihren Nährstoffbedarf in Form von Ausscheidungen über die Kutikula aufnimmt.

Ebenfalls vor allem in Südafrika zu finden ist die Genlisea Hispidula (Reusenfalle). Das grüne Kraut, welches sehr bodennah wächst und selten mehr als zwanzig Zentimeter erreicht, gehört zur Familie der Wasserschlauchgewächse. Die fleischfressende Pflanze ist zunächst unscheinbar, besitzt jedoch eine hübsche Blüte, die hoch hinauswächst und sich in zartem Weiß und Rosa, manchmal auch in einem blassen Lila präsentiert.

Ansonsten sind auch hier der Sonnentau und der Wasserschlauch zu finden. Nicht nur in einer, sondern in unzähligen verschiedenen Variationen und Arten. Genau wie im nördlichen Afrika ist auch das südliche Afrika reich mit fleischfressenden Pflanzen beschenkt worden.

Südamerika

In Südamerika gibt es eine unfassbare Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen. Es ist geradezu unglaublich, wie viele besondere Arten und Gattungen sich hier verbreiten konnten. Südamerika umfasst auch landschaftlich eine enorme Vielfalt, weshalb dies nicht unbedingt verwunderlich klingt. Dennoch werdet ihr sehen, dass einige der spektakulärsten Karnivore aus Südamerika stammen.

Allen voran möchten wir euch hier die Sumpfkrüge (Heliamphora) aufzeigen. Diese eigentlich präkarnivoren Pflanzen sind optisch absolut atemberaubend und noch dazu extrem selten. Die gesamte Gattung Heliamphora ist im Grunde nur an den äußerst schwer zugänglichen Tafelbergen im Grenzgebiet zwischen Brasilien, Venezuela und Guyana zu finden. Entdeckt wurden die Sumpfkrüge bereits 1840 und lange Zeit galten sie als die ursprünglichsten fleischfressenden Pflanzen der Welt. Das wissen Forscher heute besser, doch nichtsdestotrotz bleibt die Gattung Heliamphora atemberaubend schön und hochinteressant.

Ein weiterer Kandidat ist die Genlisea. Es heißt, dass die Hälfte aller Arten von Genlisea in Südamerika zu finden ist und dass es sich dabei zusätzlich um Endemiten handelt, also Pflanzen, die ausschließlich hier vorkommen.

Weniger spektakulär, zumindest was die Pflanze selbst angeht, sind die Wasserschläuche in Südamerika. Deutlich imposanter ist dabei aber, dass Utricularia in Südamerika in mehr als achtzig Arten vertreten ist, von denen ebenfalls die meisten endemisch sind. Ähnliches trifft auf Drosera, also den Sonnentau zu. Auch er ist in Südamerika dermaßen weit verbreitet, dass man ihn fast schon als Unkraut bezeichnen könnte.

Interessant sind neben diesen großen Prominenten Karnivoren die Brocchinia Hechtioides, die Brocchinia Reducta und die Catopsis Berteroniana. Bei der Brocchinia Reducta und der Brocchinia Hechtioides handelt es sich ebenfalls um sogenannte Präkarnivorie (wobei inzwischen auch Verdauungsdrüsen nachgewiesen wurden), die sich noch dazu von allen anderen Arten Brocchinia unterscheiden. Nur bei diesen beiden Varianten ist die Oberfläche der Blätter nämlich rutschig, sodass Tiere in den Trichter rutschen. Bei der Catopsis Berteroniana hingegen handelt es sich Pm eine piphytische Pflanzenart, die ebenfalls als präkarnivor bezeichnet wird, also am Anfang einer Entwicklung hin zu einer fleischfressenden Pflanze steht.

Südostasien und Pazifik

Die Welt in Gebiete einzuteilen, in denen fleischfressende Pflanzen wachsen und gedeihen, ist gar nicht mal so einfach. Ozeanische Länder sind dabei besonders schwer. Südostasien und der Pazifik beginnen daher bei Malaysia und ziehen sich bis Neuguinea und zu den weiteren Inseln im Nord- und Südpazifik.

Einheimisch sind hier Gattungen wie die Wasserfalle (Aldrovanda) und die Regenbogenpflanze (Byblis). Auch der Sonnentau (Drosera) ist zu finden, ebenso wie die Kannenpflanze (Nepenthes). Letztere ist der Star in Südostasien. Zwar gibt es einige Nepenthes auch in Afrika, doch so wirklich verbreitet ist sie nur hier. Die Kannenpflanze ist spektakulär, hochinteressant und einzigartig. Sie stellt für viele das Nonplusultra der fleischfressenden Pflanzen dar. Wer an der Nepenthes interessiert ist, muss zwangsläufig nach Südostasien reisen, da selbige hier quasi Zuhause sind. Die meisten Arten und Gattungen scheinen zudem auf diese Region beschränkt.

Fleischfressende Pflanzen in der ganzen Welt

Wie eben schon angedeutet, war es eine Mammutaufgabe, die Karnivoren in Gebiete und Länder aufzuteilen. Es gibt nur wenige Quellen und auch in der Literatur sind nicht immer eindeutige Hinweise über Verbreitungsgebiete zu finden. Die Recherche hat uns viele Wochen lang begleitet und war alles andere als einfach.

Wir hoffen daher, dass euch unser Beitrag zu dem Thema besonders gut gefällt. Teil ihn gerne in Social Media und schickt ihn euren interessierten Freunden. Wer selbst Biologe ist oder durch Reisen bereits viele fleischfressende Pflanzen entdecken konnte, darf uns natürlich weitere Informationen zukommen lassen. Natürlich vor allem dann, wenn eine bestimmte Gattung fehlt oder s Beweise, Fotos und Berichte dazu gibt, dass diese Art durchaus in gewissen Ländern und Gebieten vorkommen kann. Wir sind immer interessiert daran, den Artikel noch auszubauen oder zu erweitern.

Trotz größter Sorgfalt können und wollen wir euch jedoch keine falschen Versprechungen machen. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass sich kleine Fehler eingeschlichen haben. Auch könnten sich bestimmte fleischfressende Pflanzen in den nächsten Jahren noch weiter verbreiten, als es zum Zeitpunkt der Recherche der Fall war. Wir werden den Artikel, zumindest so weit es uns möglich ist, aber aktuell halten.

Fleischfressende Pflanzen in verschiedenen Teilen der Welt

In vielen Artikeln hier im Blog, haben wir euch beschrieben, wo genau die fleischfressenden Pflanzen vorkommen und welche Arten es allgemeint zu finden gibt. Wir haben unzählige Details geklärt, Vorschläge für die Pflanzung vermittelt und verschiedene Einzelheiten der Karnivoren näher beleuchtet. Jetzt wird es Zeit, noch ein wenig weiter zu gehen.

Genauer gesagt möchten wir euch mit auf eine Reise nehmen, eine Reise über den gesamten Planeten Erde. Denn fleischfressende Pflanzen gibt es nahezu überall auf der Welt. Selbst in Deutschland sind einige Arten heimisch geworden. Doch hier dreht es sich nun nicht um Deutschland oder Europa, sondern wirklich um die gesamte Welt. Wir möchten euch anhand einer Weltkarte offenlegen, wo welche Art lebt und in welchen Ländern fleischfressende Pflanzen zu finden sind.

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Weil das nicht gerade einfach ist, werden wir zudem auf den Prozess und die Recherche eingehen. Nur auf diese Weise können wir euch vermitteln, welchen Aufwand wir betreiben mussten, um euch all diese Informationen zur Verfügung zu stellen. Seid also gespannt auf den wohl größten und umfangreichsten Artikel, den wir jemals recherchiert und geschrieben haben.

Die Herausforderung einer journalistischen Recherche

Es existieren im Internet jede Menge Beiträge und unterschiedliche Foren zum Thema Karnivore. Überall sind Meinungen zu finden und häufig basieren diese Überzeugungen auf Halbwissen, was klar wird, sobald genauere Recherchen zum Themengebiet eingeleitet werden. Wir alle kennen das und wir alle verstehen inzwischen, dass die meisten Menschen im Internet oft nur einen Teil wissen oder das große Ganze nicht sehen. Wer Aussagen in den verschiedenen Foren auf Fakten überprüft, der stellt daher schnell fest, dass nicht allzu viel dran ist an diesen Posts. Auf Tipps und Tricks aus diesem Bereich konnten wir uns deshalb nicht verlassen.

Also suchten wir nach unterschiedlichen Artenlisten. In Büchern, auf Websites, in wissenschaftlichen Studien oder Beiträgen zum Thema fleischfressende Pflanzen. Das Problem an den Artenlisten ist jedoch, dass sie zum einen sehr selten sind und zum anderen hoffnungslos veraltet erscheinen. Wer derartige Listen führt, muss diese ernsthaft kontrollieren und vor allem gewissenhaft aktualisieren. Das können oder wollen die wenigsten leisten und deshalb haben die von uns recherchierten Artenlisten auch nur eine mittelmäßige Qualität. Doch immerhin boten sie einen ersten Anhaltspunkt, um überhaupt etwas zur Verbreitung von Karnivoren auf der Erde zu erfahren.

Weil das alles am Ende dennoch nicht infrage kam und die Recherche sich komplizierter als gedacht gestaltete, haben wir uns dazu entschlossen, das ganze Thema noch einmal komplett neu aufzurollen. Also haben wir unsere bisherigen Quellen gelöscht und erneut recherchiert. Zunächst nach potenziellen Pflanzen und anschließend nach Gebieten, in denen sie bereits gesichtet wurden. Auf Basis dieser Informationen konnten wir wiederum weitere Recherchen durchführen und die fleischfressenden Pflanzen nach Regionen, Ländern, somit also Teilen der Welt einsortieren, an denen sie zu finden sind. Einfach war das nicht, doch am Ende ist es uns dann doch noch gelungen.

Fleischfressende Pflanzen leben überall auf der Erde

Damit sich die Recherche gelohnt hat und das Thema für euch ein wenig anschaulicher gestaltet werden kann, haben wir eine Weltkarte erstellt, die die verschiedenen Bereiche und Gebiete der fleischfressenden Pflanzen bildlich wiedergibt. Mit dieser könnt ihr auf den ersten Blick erkennen, wo die unterschiedlichen Karnivoren zu finden sind und wo diese eher seltener vorkommen.

Weil sich eine Aufschlüsselung in kleinste Orte und Gebiete jedoch nicht lohnt, einfach deshalb, weil fleischfressende Pflanzen zwar weltweit zu finden sind, dabei oft aber über weitere Strecken gleichbleibend verbreitet erscheinen, haben wir einige Länder und Abschnitte zusammengefasst. Das macht tatsächlich Sinn, da es natürlich wenig logisch wäre, ein Gebiet wie Europa noch einmal einzeln zu unterteilen oder sogar Deutschland mit seinen Städten auf der Karte zu markieren. Die Verbreitung findet schließlich meist über weite Abschnitte statt.

Stattdessen haben wir, wie bereits erwähnt, eine Weltkarte angelegt, in welcher die typischen Verbreitungsgebiete der Karnivoren entsprechend hervorgehoben wurden. Die Karte findet ihr im nächsten Abschnitt, dicht gefolgt von den einzelnen Informationen zu den fleischfressenden Pflanzen und den Besonderheiten der jeweiligen Länder. Es wird hier also noch ziemlich spannend.

Weltkarte der fleischfressenden Pflanzen

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Auf dieser Karte findet ihr die prominenten Orte, an denen ihr fleischfressende Pflanzen entdecken könnt. Per Klick auf den jeweiligen Bereich gelangt ihr zu einer detaillierten Erläuterung der dort vorkommenden Arten. Wir haben dabei für jeden Abschnitt die entsprechenden Karnivoren herausgesucht und zeigen euch somit schnell und deutlich, wo ihr welche Pflanze finden könnt.

Antarktis

Gibt es fleischfressende Pflanzen, die unter den extremen Bedingungen im eisigen Süden existieren können? Tatsächlich ist dies eine berechtigte Frage, schließlich ist die Antarktis eine gnadenlose Landschaft, deren Kälte dafür sorgt, dass kaum etwas wachsen oder gedeihen kann. Doch wie ist das mit den Karnivoren?

Die einzigen Arten, auf die wir während unserer Recherchen Hinweise finden konnten, sind hier Pinguicula Antarctica (ein Fettkraut) sowie Drosera Uniflora (ein Sonnentau). Weitere Gattungen konnten wir in der Antarktis nicht ausmachen. Überhaupt sind die Informationen, die es zu diesem Teil der Welt gibt, eher spärlich und verlässliche Fakten zum Thema fleischfressende Pflanzen in der Antarktis sind extrem selten zu lesen.

Arktis

Auch der kalte Norden bietet eine unwirtliche Landschaft und eine eisige Kälte, in der die Natur ganz eigenen Regeln folgt. Das Besondere an der Arktis ist jedoch, dass sie auch Teilabschnitte beinhaltet, in denen relativ klare und gleichbleibende Bedingungen herrschen. Jedes Tier und jede Pflanze, die damit zurechtkommt oder sich entsprechend anpassen kann, findet hier also einen Platz zum leben.

Von den Karnivoren haben es ein paar Pflanzen erfolgreich geschafft, sich innerhalb der kalten Arktis anzusiedeln. Diese Arten werden allgemein als Circumboreale Arten bezeichnet. Circum steht dabei für Arten, die rund um die Welt zu finden sind, während Boreal sich auf den kalten Norden bezieht.

In der Arktis sind zwei Sonnentau-Arten zu finden. Drosera Anglica und Drosera Rotundifolia, um genau zu sein. Diese Arten von Sonnentau sind auch anderswo in der Welt zu finden, vor allem aber dort, wo die Bedingungen sehr extrem ausfallen, wie eben auch in der Arktis.

Neben dem Sonnentau gibt es auch noch den Wasserschlauch. Erstaunlicherweise hat auch dieser sich in der Arktis durchsetzen können. Zu finden sind im kalten Norden unter anderem der kleine Wasserschlauch (Utricularia Minor), der mittlere Wasserschlauch (Utricularia Intermedia), der Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia Vulgaris), der blassgelbe Wasserschlauch (Utricularia Ochroleuca) sowie der Dunkelgelbe Wasserschlauch (Utricularia Stygia).

Diese Arten von fleischfressenden Pflanzen kommen in der Arktis vor, wobei nicht auszuschließen ist, dass sich noch andere Gattungen verbreitet haben. Genau wie Wasserschlauch und Sonnentau wurden nämlich auch schon verschiedene Arten von Fettkräutern in der Arktis gesichtet. Unter anderem soll es Pinguicula Villosa geschafft haben, sich entsprechend zu verbreiten. Fleischfressende Pflanzen sind eben doch robuster, als es manches Mal den Anschein macht.

Asiatisches Festland

Auf dem asiatischen Festland gibt es eine Vielzahl an fleischfressenden Pflanzen. Überhaupt ist die Natur etwas, was in Japan und anderen Gebieten häufig sehr unterschätzt wird. Dabei gibt es dort wirklich viele schöne Orte und eine breite Palette an Pflanzen. Welche fleischfressenden Pflanzen auf dem asiatischen Festland anzutreffen sind, klären wir nun noch einmal ausführlicher.

Ein kleiner Hinweis sei vorab noch genannt. Wir beziehen uns hier auf das asiatische Festland mitsamt der eurasischen Grenzländer (Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan und Russland). Zypern und die Türkei sind ebenso enthalten wie die Inseln Japan und Taiwan. Einige der genannten Länder sind daher logischerweise auch unter Europa oder Südostasien zu finden.

Unter anderem sind hier Fettkräuter unterschiedlicher Gattungen zu entdecken. Zu nennen wären hier Pinguicula Alpina, das Alpen-Fettkraut, Pinguicula Crystallina, Pinguicula Hirtiflora, Pinguicula Macroceras, Pinguicula Ramosa (ausschließlich in Japan), Pinguicula Variegata, Pinguicula Villosa und Pinguicula Vulgaris, das gemeine Fettkraut.

Auch die Wasserfalle findet in diesen Gebieten Verbreitung und kommt in vielen verschiedenen Arten vor. Allerdings ist ein ähnlicher Rückgang zu erkennen wie auch in Europa. Verbreitet sind die fleischfressenden Pflanzen ganz sicher in Russland und Kasachstan, auch in China, Nordkorea und Japan wurden sie bereits gesichtet. Wie weit die Wasserfalle tatsächlich verbreitet ist, lässt sich dennoch schwer sagen. Aufzeichnungen sprechen zumindest noch von Usbekistan und Bangladesch.

Neben der Wasserfalle sind in Asien auch verschiedene Wasserschläuche zu finden. Um genau zu sein, fühlt sich der Wasserschlauch in Asien sogar besonders wohl und findet mit über sechzig unterschiedlichen Arten eine enorme Verbreitung. Kein Wunder also, dass darunter viele Endemiten zu finden sind. Endemiten sind Pflanzen, die ausschließlich in einer bestimmten und räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen.

Die Kannenpflanze (Nepenthes) ist für viele Freunde der fleischfressenden Pflanzen ein echtes Highlight. Je nach Art können die Kannen unter Umständen eine enorme Größe annehmen und mit ihnen können die Karnivoren aktiv Beute gefangen halten. Das ist gerade in der freien Natur ein grandioses Schauspiel. Doch wo genau kommen Kannenpflanzen vor und finden Verbreitung? Vor allem auf den Inselstaaten Südostasiens ist die Nepenthes beheimatet. Doch diesen Teil der Welt schauen wir uns weiter unten noch einmal genauer an.

Natürlich findet auch der Sonnentau eine Verbreitung in Asien und das sogar gleich in mehreren verschiedenen Arten. Eigentlich keine große Überraschung für Pflanzenkenner, denn der Sonnentau schafft es immer wieder, sich an alle nur erdenklichen Bedingungen anzupassen und sich entsprechend zu verbreiten. So ist wirklich kein Wunder, dass er sich auch in Asien recht wohl fühlt. Hier sind die Arten Drosera Anglica (Langblättriger Sonnentau), Drosera Burmannii, Drosera Indica, Drosera Oblanceolata, Drosera Peltata, Drosera Rotundifolia (Rundblättriger Sonnentau), Drosera Spatulata und Drosera Tokaiensis zu finden.

Australien und Neuseeland

Sowohl Australien als auch Neuseeland bieten eine regelrechte Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen. Hier fühlen sich viele Karnivore sehr wohl und verbreiten sich beständig, sodass eher noch mehr hinzukommen, als dass die bestehenden Pflanzen verschwinden. Zu Neuseeland zählen wir übrigens auch die Chathaminseln, selbst wenn sie 900 Kilometer weiter östlich liegen. Faktisch gehören die Chathaminseln zu Neuseeland und daher werden wir sie auch bei unserer Analyse der verschiedenen Arten mit dazu zählen.

Gerade Australien gilt als eine Art Mekka für Fans von fleischfressenden Pflanzen. Hier sind viele Gattungen beheimatet und vor allem das Sonnentau ist ein echtes Highlight und in nahezu jeder Variation zu entdecken. Einheimisch sind hier Aldrovanda, Byblis, Cephalotus, Drosera, Nepenthes und Utricularia. Doch schauen wir uns die Karnivoren in Australien und Neuseeland noch einmal etwas genauer an.

Die Aldrovanda gehört zu der Familie der Sonnentauchgewächse und ist von der Gattung Wasserfalle. Die fleischfressende Pflanze kommt vor allem in Westaustralien und dem Nordterritorium vor, wobei hier viele erstaunliche Exemplare zu finden sind. Besonderes Merkmal der dort ansässigen Pflanzen ist die stark rötliche Färbung.

An der Byblis, der sogenannten Regenbogenpflanzen, ist vor allem eines interessant. Sie ist die einzige fleischfressende Pflanze, welche ihre Verdauungsdrüsen sowohl am Stamm als auch an den Fangblättern besitzt. Die gesamte Gattung ist zudem endemisch und kommt ausschließlich in Westaustralien vor.

Auch die Cephalotus ist endemisch, also nur in Australien zu finden. Sie ist in Westaustralien zu suchen und dort vor allem im südwestlichen Teil. Bei der Cephalotus handelt es sich um eine wunderschöne Kannenpflanze, die zur Familie der Zwergkruggewächse gehört. Interessant ist, dass sie die einzige Art in der Ordnung der Sauerkleeartigen ist. Die fleischfressende Pflanze ist wenig verbreitet und wird von der IUCN daher als »Gefährdet« eingestuft, obwohl diese Gefährdung nicht wirklich vorliegt, da ihr Verbreitungsgebiet geschützt ist und sie dort vielfältig wächst.

Im Bereich Queensland ist in Australien die Nepenthes auszumachen. Anders als ursprünglich angenommen, finden sich in Australien auch nicht nur eine Art der Nepenthes wieder, sondern gleich mehrere. Früher ging die Wissenschaft allgemein davon aus, dass es in dem Land lediglich eine einzige Art Nepenthes gibt. Das ist aber, wie eben erwähnt, nicht der Fall.

Die größten Gattungen in Australien sind die Drosera (Sonnentau) und die Utricularia (Wasserschläuche). Hier existieren eine Vielzahl an hochinteressanten Pflanzen. Auffällig ist dabei, dass gerade der Sonnentau in seinen gewöhnlichen Arten kaum verbreitet ist, es dafür aber eine große Zahl an faszinierenden Pflanzen gibt, die nur dort zu finden, also endemisch sind. Dazu gehören vor allem viele Drosera Pygmaea (Pygmäen-Arten).

Wie eben schon erwähnt, gibt es neben dem Sonnentau aber auch eine regelrechte Vielfalt von Wasserschläuchen. Mehr als fünfzig verschiedene Arten von Utricularia gilt in Australien zu entdecken.

In Neuseeland sieht die Sache schon anders aus. Hier sind lediglich Drosera und Utricularia zu finden und auch nur einige wenige. Damit ist Neuseeland weit von der unglaublichen Vielfalt Australiens entfernt und an dieser Stelle nur eine Randnotiz.

Europa

Selbstverständlich hat auch Europa viele fleischfressende Pflanzen zu bieten, selbst in Deutschland gibt es einige wild wachsende Exemplare, die sich gut verbreitet haben. Allerdings sind die Bedingungen hierzulande oft nicht ideal, weshalb die Pflanzen nur bedingt groß werden und auch in der freien Natur nicht überall zu finden sind. Ebenso sind die europäischen Karnivoren nicht endemisch, also nicht ausschließlich hier, sondern auch im Rest der Welt vorhanden.

Nichtsdestotrotz scheint es hochinteressant, dass sich die fleischfressenden Pflanzen auch innerhalb Europas verbreiten konnten. Ein spannendes Thema, wobei sich die Frage stellt, welche Arten in Europa vorhanden sind. Genau das haben wir für euch recherchiert, wobei wir einige auch schon selbst entdecken konnten. Doch dazu später ein wenig mehr.

In Europa sind es vor allem Spanien und Frankreich, die eine große Artenvielfalt bei den Karnivoren zu bieten haben. In beiden Ländern sind ungefähr 15 bis 20 unterschiedliche Arten von fleischfressenden Pflanzen zu finden, wobei sich dies unter Umständen noch erweitern oder verringern könnte, wie das in der Natur eben immer so der Fall ist. Bei den Gattungen ist die Vielfalt hingegen vor allem in Polen und Russland zu suchen. Ob Russland nun wirklich europäisch ist, steht auf einem anderen Blatt, doch wir zählen es als Grenzland sowohl zu Europa als auch zu Asien.

Als fleischfressende Pflanze kommt in Europa vor allem der Wasserschlauch (Aldrovanda Vesiculosa) vor. Dieser hat eine lange Tradition und wurde bereits in Aufzeichnungen aus dem späten 19. Jahrhundert erwähnt. Dabei ist die Rede vom Wasserschlauch in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Tschechoslowakei, Ukraine und Ungarn. Doch das war einmal, denn mittlerweile ist der Wasserschlauch enorm zurückgegangen und wird nur noch in Jugoslawien, Polen, Rumänien, Russland, Ukraine und Ungarn entdeckt. In der Schweiz und auch in Deutschland sind allerdings einige eingeschleppte Populationen zu finden, die sich zumindest erfolgreich ansiedeln konnten. Diese zu entdecken, stellt aber für sich schon eine Herausforderung dar, selbst für geübte Augen.

Das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum) ist vorrangig in Spanien und Portugal auszumachen und damit, so scheint es jedenfalls, ein europäischer Endemit. Dies ist bei näherer Betrachtung jedoch falsch, da es das Taublatt auch in Marokko gibt. Dennoch eine sehr besondere Karnivore, die sich optisch eindrucksvoll von ähnlichen Vertretern oder gar dem Sonnentau abheben kann.

Mit den Fettkräutern (Pinguicula), die zur Familie der Wasserschlauchgewächse gehören, haben wir auch in Europa einige besondere fleischfressende Pflanzen. Zwar gibt es auch hier wieder deutlich mehr Varianten und Arten in Ländern wie Mexiko, doch die Pinguicula findet auch in Europa ihre Gebiete, die sich aber nur schwer bestimmen lassen, da es sich um kleine Areale handelt, die noch dazu wechselnd auftreten. Als sogenannte Alpenpflanze ist die fleischfressende Pflanze auch in Österreich und der Schweiz zu entdecken.

Neben den eben genannten Arten von fleischfressenden Pflanzen, die etwas interessanter sind, gibt es auch noch den Sonnentau, der sich in Europa relativ weit verbreitet hat und gut hält, aber in keiner Weise eine einzigartige Gattung bzw. Art hervorbringt. Auch Wasserschläuche sind durchaus zu finden, wobei der Bremis Wasserschlauch, also der zierliche Wasserschlauch, am bedeutsamsten erscheint. Er kommt fast ausschließlich in Europa vor, besonders an der Donau und dem Oberrhein.

Mexiko

Mexiko ist ein regelrechtes Mekka für fleischfressende Pflanzen und viele Arten haben hier sogar ihren eigentlichen Ursprung. Dazu gesellen sich Exoten und einzigartige Varianten, die es so nur in Mexiko zu sehen und zu bestaunen gibt. Auch sind hier zwei sehr prominente Arten zu finden, bei denen immer noch unklar ist, ob es sich tatsächlich um fleischfressende Pflanzen handelt.

Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind daher erst einmal Passiflora Foetida und Capsella Bursa-pastoris. Beide Pflanzen geben der Wissenschaft ein paar Rätsel auf, weil bis heute unklar bleibt, ob es sich tatsächlich um fleischfressende Pflanzen handelt. So besitzt die Passiflora Foetida, eine eher krautig wachsende Pflanze, Blätter von bis zu 20 Zentimeter Länge. Die Hochblätter sollen dabei als Insektenfalle dienen, wobei ungeklärt ist, ob die immergrüne Pflanze, die tatsächlich bis zu fünf Meter groß werden kann, wirklich als Karnivore einzustufen ist. Ähnliches trifft auf die Capsella Bursa-pastoris zu. Diese ist zwar deutlich kleiner, doch auch hier ist weiterhin ungeklärt, ob es sich um eine fleischfressende Pflanze handelt. Dies ist aufgrund der Tatsache begründet, dass im Schleim der Pflanze Eiweiß-spaltende Enzyme gefunden wurden, was darauf schließen lässt, dass diese zur Verdauung von Kleinstlebewesen genutzt werden. Bestätigt ist diese Vermutung allerdings bis heute nicht. Ein spannendes Thema.

Ansonsten lässt sich Mexiko mit gutem Recht als Pinguicula-Hochburg bezeichnen. Fast alle in Mexiko wachsende Arten von Pinguicula sind endemisch, kommen also ausschließlich dort vor. Wer Fettkräuter besonders zu schätzen weiß, muss demnach einen Urlaub in Mexiko machen, weil es nirgends sonst diese enorme Vielfalt zu bestaunen gibt. Nur hier ist eine schier gigantische Artenvielfalt zu erleben.

Was die Fettkräuter an Artenvielfalt bieten, lässt der Sonnentau (Drosera) in Mexiko gänzlich vermissen. Hier sind geradezu erstaunlich wenige Pflanzen von Drosera zu finden. Natürlich ist auch der Sonnentau in Mexiko vorhanden, doch eben weitaus weniger, als man allgemein annehmen würde. Zudem ist der Sonnentau in Mexiko nicht endemisch und somit deutlich weniger interessant.

Auch Wasserschläuche sind in Mexiko in großer Vielzahl zu finden. Utricularia fühlt sich im dortigen Klima sehr wohl und hat sich somit auch umfangreich verbreiten können. Dokumentiert sind viele unterschiedliche Arten von Utricularia, sodass eine Aufzählung nur bedingt Sinn ergeben würde.

Zu guter Letzt sind auch einige Exemplare von Reusenfallen (Genlisea) in Mexiko zu finden. Sie gehören zur Gattung der Wasserschlauchgewächse und sind allgemein recht weit verbreitet. Besondere Arten konnten wir während unserer Recherche daher keine entdecken.

Mexiko ist ein Land voller Artenvielfalt und Überraschungen. Eine Reise lohnt sich daher gerade auch für Pflanzenfreunde, die nach fleischfressenden Pflanzen suchen. Da Mexiko außerdem noch jede Menge mehr zu bieten hat, lässt sich der botanische Ausflug wunderbar mit einem sorgenfreien Urlaub verbinden.

Mittelamerika und Karibik

Besonders interessant sind die karibischen Fettkräuter, da es sich zum Großteil um Endemiten handelt. Fettkräuter (Pinguicula) aus der Karibik sind also einige der wenigen fleischfressenden Pflanzen, die dieser Teil der Welt zu bieten hat. Auch einige endemische Wasserschläuche (Utricularia) sind zu finden. Das war es dann aber auch schon mit den echten Highlights. Gerade die Karibik hat hier weniger zu bieten, als viele vorab vielleicht angenommen hätten.

Weniger oft kommt die Catopsis Berteroniana vor, welche ein Präkarnivor ist, also ein Wuchs, der lediglich Züge einer fleischfressenden Pflanze aufweist. Sie ertrinkt die Beute im Inneren ihrer mit Wasser gefüllten Trichtern, wobei die Catopsis selbst keine Enzyme bildet, um die toten Tiere zu verdauen oder ihre Nährstoffe zu verwerten. Vielmehr geschieht dies über entsprechende Bakterien.

Auch verschiedene Sonnentau-Arten sind in der Karibik zu entdecken. Unter anderem Drosera Brevifolia, Drosera Cayennensis und Drosera Intermedia. Auch sind Berichte über Reusenfallen (Genlisea) zu finden, die auf Genlisea Filiformis und Genlisea Pygmaea hindeuten. Alles wenig weltbewegend und eher selten, wobei die Informationen dazu auch allesamt veraltet erscheinen. Besonders interessant waren fleischfressende Pflanzen in dieser Region wohl für niemanden und so gibt es auch nur wenige wissenschaftliche Informationen oder Notizen dazu.

Was die eingangs erwähnten Fettkräuter (Pinguicula) betrifft, so sticht in der Karibik vor allem Kuba heraus. Hier gibt es mehr als zwanzig Arten und viele davon sind endemisch, kommen also wirklich nur hier vor. Die ebenso genannte Utricularia ist zwar noch einmal häufiger zu finden, jedoch sind nur wenige Endemiten darunter.

Mittlere Osten

Der mittlere Osten bietet vor allem eines, nämlich eine karge, nicht unbedingt lebensfreundliche Landschaft. Gerade die dort verbreiteten trockenen Landstriche sind alles andere als ideal für die fleischfressenden Pflanzen, die es in der Regel eher feucht und sumpfig mögen. Kein Wunder also, dass hier nur wenige Karnivoren zu finden sind.

Offiziell bekannt sind hier nur extrem wenige Arten. So gibt es wohl einige Sonnentau-Arten und eine Handvoll Wasserschläuche (Utricularia). Das war dann auch schon alles. Gerade in Ländern wie den Libanon, Saudi-Arabien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind keinerlei fleischfressende Pflanzen zu finden.

Damit hat der mittlere Osten für Fans von fleischfressenden Pflanzen im Grunde nichts zu bieten. Die paar Arten, die in einigen Abschnitten zu finden sind, kommen zudem auch anderswo auf der Welt vor, weshalb hier nicht einmal ein selten gesehenes Highlight dabei ist. Alles also ziemlich langweilig und interessant. Es ist wohl einfach das falsche Klima für Karnivore.

Nordafrika

Im nördlichen Afrika sind unzählige fleischfressende Pflanzen zu bestaunen. Afrika bietet Arten und Variationen, die bis heute zum Teil noch wenig erforscht und schon gar nicht verstanden sind. Zu finden sind zudem nahezu sämtliche bekannte Arten von Karnivoren, also wirklich eine enorme Vielfalt.

Drei Arten sind in Nordafrika besonders häufig zu sehen. Das wäre der Sonnentau (Drosera), die Reusenfalle (Genlisea) und der gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia). Besonders interessant sind dabei einige Arten, die wir euch hier nun noch genauer auflisten werden.

Ins Auge sticht sofort die Aldrovanda Vesiculosa, eine Wasserfalle und die einzige rezente Art der monotypischen Gattung Aldrovanda. Sie breitet sich aus, indem sie beispielsweise am Gefieder von Wasservögeln haften bleibt und sich dann über weite Gebiete hinweg verteilt. Dennoch ist die Aldrovanda Vesiculosa äußerst selten und nicht gerade einfach zu finden.

Ebenso selten ist das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum), welches als einzige Art der Taublattgewächse (Drosophyllaceae) auftritt. Das Taublatt ist recht strauchig und hat einen verholzenden Stamm, bildet aber schöne Blüten und verfügt über besonders fiese Klebefallen.

Auch für Freunde der Nepenthes (Kannenpflanze) ist Nordafrika äußerst interessant, denn hier gibt es gleich mehrere und woanders nur schwer oder gar nicht zu findende Arten. Darunter sind auch einige Nepenthes mit gigantischen Fallen, die in dieser Form so gut wie nirgends sonst in Erscheinung treten. Auch hier gilt aber, dass es unzählige Formen und Variationen gibt, die noch unbekannt oder zumindest wenig erforscht sind. Nordafrika hat in Sachen Nepenthes also viel zu bieten. Unter anderem auch die Nepenthes Madagascariensis oder Nepenthes Pervillei.

Für alle, die sich noch nicht so gut auskennen, wird das Hakenblatt (Triphyophyllum Peltatum) in Sierra Leone von Interesse sein. Die Karnivore bildet Klebefallen mit langen tentakelbesetzten Fangblättern, die fast einen halben Meter lang werden können. Die Sekrettropfen, die sie für ihre Fallen erzeugt, sind dabei die größten aller fleischfressenden Pflanzen.

Weitere Arten sind die Pinguicula Lusitanica, Pinguicula Grandiflora, Drosera (mit fast zwanzig Arten) sowie auch Utricularia (mit fast fünfzig Arten). Die meisten fleischfressenden Pflanzen in Nordafrika sind dabei endemisch oder zumindest extrem selten, weshalb Nordafrika als Ziel für Interessierte auch einfach unglaublich erscheint.

Ozeane

Während unserer Recherche haben wir uns immer wieder die Frage gestellt, ob es neben den Ländern und Kontinenten nicht auch im Wasser Karnivore geben könnte. Gibt es in den großen Ozeanen oder der Tiefsee vielleicht fleischfressende Pflanzen, von denen noch nie ein Mensch gehört hat? Möglich ist es bestimmt, doch gerade was die Tiefsee betrifft, ist vieles eher unklar und unerforscht.

Während wir uns also informierten und recherchierten, wurde schnell klar, dass es weder in den Ozeanen noch in der Tiefsee fleischfressende Pflanzen geben kann. Warum? Weil es sich bei Karnivoren um sogenannte Gefäßpflanzen handelt und die haben es in Meeresumgebungen ziemlich schwer. Schauen wir uns dann die Algen an, gibt es zwar jede Menge davon, doch auch hier ist keine zu finden, die ein Fleischfresser ist, was ein weiteres Indiz darstellt.

Salzhaltiges Wasser scheint eine lebensfeindliche Umgebung für Karnivore zu sein, weshalb auszuschließen ist, dass es fleischfressende Pflanzen in unseren Ozeanen gibt. Doch wer weiß, wie die Forschung das in einigen Jahren oder Jahrzehnten sieht und was sich bis dahin verändert hat.

Aussagen sind auch deshalb schwierig, weil wir jetzt schon Utricularia Benjaminiana kennen, welche im Brackwasser überleben kann. In Amerika gibt es zudem immer wieder Überschwemmungen, wo bestimmte Gebiete von fleischfressenden Pflanzen dem Salzwasser ausgesetzt sind. Diese Pflanzen könnten sich fortan weiterentwickeln oder an die Bedingungen anpassen, wie es schon mehrmals im Laufe der Geschichte passiert ist. Nicht auszuschließen also, dass wir irgendwann auch fleischfressende Pflanzen im Meer antreffen. Aktuell scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Uns jedenfalls ist keine einzige Art bekannt, die im Ozean zu finden wäre.

Südafrika

Südafrika bietet viele endemische Arten, die es somit nur in diesem Teil der Welt gibt. Besonders interessant sind hier sicherlich die Wanzenpflanzen bzw. Taupflanzen (Roridula). Dabei handelt es sich um eine Art Strauch mit klebrigen Blättern, der Insektenesthält. Diese Insekten werden nun aber nicht von der Pflanze verdaut, sondern vielmehr von Spinnen und Wanzen gefressen, deren Ausscheidungen wiederum der Pflanze zugutekommen. Die Sträucher werden dabei mehrere Meter hoch. Die Roridula ist also eine passive Karnivore, die ihren Nährstoffbedarf in Form von Ausscheidungen über die Kutikula aufnimmt.

Ebenfalls vor allem in Südafrika zu finden ist die Genlisea Hispidula (Reusenfalle). Das grüne Kraut, welches sehr bodennah wächst und selten mehr als zwanzig Zentimeter erreicht, gehört zur Familie der Wasserschlauchgewächse. Die fleischfressende Pflanze ist zunächst unscheinbar, besitzt jedoch eine hübsche Blüte, die hoch hinauswächst und sich in zartem Weiß und Rosa, manchmal auch in einem blassen Lila präsentiert.

Ansonsten sind auch hier der Sonnentau und der Wasserschlauch zu finden. Nicht nur in einer, sondern in unzähligen verschiedenen Variationen und Arten. Genau wie im nördlichen Afrika ist auch das südliche Afrika reich mit fleischfressenden Pflanzen beschenkt worden.

Südamerika

In Südamerika gibt es eine unfassbare Vielfalt an fleischfressenden Pflanzen. Es ist geradezu unglaublich, wie viele besondere Arten und Gattungen sich hier verbreiten konnten. Südamerika umfasst auch landschaftlich eine enorme Vielfalt, weshalb dies nicht unbedingt verwunderlich klingt. Dennoch werdet ihr sehen, dass einige der spektakulärsten Karnivore aus Südamerika stammen.

Allen voran möchten wir euch hier die Sumpfkrüge (Heliamphora) aufzeigen. Diese eigentlich präkarnivoren Pflanzen sind optisch absolut atemberaubend und noch dazu extrem selten. Die gesamte Gattung Heliamphora ist im Grunde nur an den äußerst schwer zugänglichen Tafelbergen im Grenzgebiet zwischen Brasilien, Venezuela und Guyana zu finden. Entdeckt wurden die Sumpfkrüge bereits 1840 und lange Zeit galten sie als die ursprünglichsten fleischfressenden Pflanzen der Welt. Das wissen Forscher heute besser, doch nichtsdestotrotz bleibt die Gattung Heliamphora atemberaubend schön und hochinteressant.

Ein weiterer Kandidat ist die Genlisea. Es heißt, dass die Hälfte aller Arten von Genlisea in Südamerika zu finden ist und dass es sich dabei zusätzlich um Endemiten handelt, also Pflanzen, die ausschließlich hier vorkommen.

Weniger spektakulär, zumindest was die Pflanze selbst angeht, sind die Wasserschläuche in Südamerika. Deutlich imposanter ist dabei aber, dass Utricularia in Südamerika in mehr als achtzig Arten vertreten ist, von denen ebenfalls die meisten endemisch sind. Ähnliches trifft auf Drosera, also den Sonnentau zu. Auch er ist in Südamerika dermaßen weit verbreitet, dass man ihn fast schon als Unkraut bezeichnen könnte.

Interessant sind neben diesen großen Prominenten Karnivoren die Brocchinia Hechtioides, die Brocchinia Reducta und die Catopsis Berteroniana. Bei der Brocchinia Reducta und der Brocchinia Hechtioides handelt es sich ebenfalls um sogenannte Präkarnivorie (wobei inzwischen auch Verdauungsdrüsen nachgewiesen wurden), die sich noch dazu von allen anderen Arten Brocchinia unterscheiden. Nur bei diesen beiden Varianten ist die Oberfläche der Blätter nämlich rutschig, sodass Tiere in den Trichter rutschen. Bei der Catopsis Berteroniana hingegen handelt es sich Pm eine piphytische Pflanzenart, die ebenfalls als präkarnivor bezeichnet wird, also am Anfang einer Entwicklung hin zu einer fleischfressenden Pflanze steht.

Südostasien und Pazifik

Die Welt in Gebiete einzuteilen, in denen fleischfressende Pflanzen wachsen und gedeihen, ist gar nicht mal so einfach. Ozeanische Länder sind dabei besonders schwer. Südostasien und der Pazifik beginnen daher bei Malaysia und ziehen sich bis Neuguinea und zu den weiteren Inseln im Nord- und Südpazifik.

Einheimisch sind hier Gattungen wie die Wasserfalle (Aldrovanda) und die Regenbogenpflanze (Byblis). Auch der Sonnentau (Drosera) ist zu finden, ebenso wie die Kannenpflanze (Nepenthes). Letztere ist der Star in Südostasien. Zwar gibt es einige Nepenthes auch in Afrika, doch so wirklich verbreitet ist sie nur hier. Die Kannenpflanze ist spektakulär, hochinteressant und einzigartig. Sie stellt für viele das Nonplusultra der fleischfressenden Pflanzen dar. Wer an der Nepenthes interessiert ist, muss zwangsläufig nach Südostasien reisen, da selbige hier quasi Zuhause sind. Die meisten Arten und Gattungen scheinen zudem auf diese Region beschränkt.

Fleischfressende Pflanzen in der ganzen Welt

Wie eben schon angedeutet, war es eine Mammutaufgabe, die Karnivoren in Gebiete und Länder aufzuteilen. Es gibt nur wenige Quellen und auch in der Literatur sind nicht immer eindeutige Hinweise über Verbreitungsgebiete zu finden. Die Recherche hat uns viele Wochen lang begleitet und war alles andere als einfach.

Wir hoffen daher, dass euch unser Beitrag zu dem Thema besonders gut gefällt. Teil ihn gerne in Social Media und schickt ihn euren interessierten Freunden. Wer selbst Biologe ist oder durch Reisen bereits viele fleischfressende Pflanzen entdecken konnte, darf uns natürlich weitere Informationen zukommen lassen. Natürlich vor allem dann, wenn eine bestimmte Gattung fehlt oder s Beweise, Fotos und Berichte dazu gibt, dass diese Art durchaus in gewissen Ländern und Gebieten vorkommen kann. Wir sind immer interessiert daran, den Artikel noch auszubauen oder zu erweitern.

Trotz größter Sorgfalt können und wollen wir euch jedoch keine falschen Versprechungen machen. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass sich kleine Fehler eingeschlichen haben. Auch könnten sich bestimmte fleischfressende Pflanzen in den nächsten Jahren noch weiter verbreiten, als es zum Zeitpunkt der Recherche der Fall war. Wir werden den Artikel, zumindest so weit es uns möglich ist, aber aktuell halten.


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