Karniplants Faszination fleischfressende Planzen

Venusfliegenfalle: Schwarze Fallen, Blätter und die Ursache

Venusfliegenfalle mit schwarzen Fallen.
Venusfliegenfalle mit schwarzen Fallen.

Wenn die eigene, so liebevoll gepflegte, Venusfliegenfalle plötzlich gelb oder sogar schwarz wird, wenn ihre Fallen langsam absterben oder die Pflanze selbst einen recht kränklichen Eindruck hinterlässt, dann ist die Panik meist ziemlich groß. Was ist geschehen und wie kann dieser Prozess schnellstmöglich gestoppt oder zumindest deutlich verlangsamt werden? Warum verfärben sich die einzelnen Blätter und Fallen überhaupt? Fragen über Fragen.

Tatsächlich sind solche Verfärbungen bei der Venusfliegenfalle recht häufig vorzufinden und somit zunächst einmal ein allseits bekanntes Phänomen. Doch was genau ist nun die Ursache dafür, welche Lösung wird empfohlen, kann überhaupt etwas gegen die schwarzen Stellen getan werden? Genau das schauen wir uns heute einmal ausführlich an, denn auch wir kennen die Verfärbungen an der fleischfressenden Pflanze nur zu gut und können euch daher entsprechende Infos und Tipps vermitteln.

Was dagegen hilft, wo es herkommt und was wir euch empfehlen würden, um Derartiges in Zukunft gänzlich zu vermeiden, soll unserer Blogbeitrag klären. Verschwenden wir also keine Zeit und legen sofort los. {toc}

Schwarze Fallen und Blätter an der Venusfliegenfalle

Relativ häufig kommt es vor, dass die Fangarme bzw. die Fallen der Venusfliegenfalle langsam ihre Farbe verlieren bzw. sie Stück für Stück verändern. Das ist für sich genommen auch ein durchaus natürlicher Vorgang, kann unter Umständen aber auch an einer Krankheit liegen, die der fleischfressenden Pflanze entsprechend Schaden zufügt. Muss der schwarze Austrieb also möglichst bald entfernt werden, damit er nicht auf andere Teile des Blattes übergeht? Oder regelt die Pflanze das von selbst und stößt die verfärbten Teile ganz einfach ab?

Hier können wir euch gleich eine Entwarnung geben. Dass die Fangarme schwarz werden, liegt nämlich ganz einfach daran, dass sie ihre Lebenszeit überschritten haben. Um die Fangarme zu schließen, ist ein enormer Kraftaufwand notwendig.

Die Pflanze mobilisiert also ziemlich viel Energie. Hat sie den Fangmechanismus mehrmals ausgelöst, sterben die Fangarme daher ab und werden in der Folge schwarz. Die Energie in dem Trieb ist verbraucht, die Karnivore muss erst einmal einen neuen bilden.

Ein anderer Grund, dass die Blätter der Venusfliegenfalle schwarz werden, ist der, dass eine Winterruhe bevorsteht. Auch hier bereitet die Pflanze sich entsprechend vor, indem sie alle Energiefresser förmlich von sich stößt. Statt große und lange Fallen zu bilden, entstehen kurz vor der Winterruhe deshalb auch nur noch besonders kleine Blätter, die zum Teil wirklich nur über winzige Fallen verfügen. Auch das ist kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal. Ihr müsst es eben nur vorher wissen, um nicht in Panik zu geraten, wenn die Pflanze sich plötzlich verfärbt und dann ganz anders als sonst aussieht.

Wenn die Pflanze plötzlich gelb wird

Häufig ist das, was später zu einem Schwarz wird, erst einmal blass und ein wenig gelblich. Die Venusfliegenfalle ändert also nicht von heute auf morgen ihre Farbe, sondern beginnt den Prozess erst einmal ganz langsam. Das wiederum bedeutet, dass die grünen Triebe zunächst in ein gelbliches Orange übergehen, was ein wenig an die Herbsttöne erinnert.

In diesem Zustand sieht die Venusfliegenfalle dann meist alles andere als gesund aus. Im Gegenteil sogar. Viele Neulinge im Bereich der fleischfressenden Pflanze bekommen jetzt bereits Panik und denken, die Karnivore stirbt, hat einen Pilz, eine schwere Krankheit, oder leidet an ganz ähnlichen Problemen. Doch keine Sorge, so etwas ist es in diesem Fall für gewöhnlich nicht.

Wie so ziemlich alle Pflanzen, verändert sich auch die Venusfliegenfalle. Zum Beispiel, wie oben schon erwähnt, in Vorbereitung auf die notwendige Winterruhe. Dann stößt sie ab, was sie zu viel Energie kostet und wenn Fallen bereits mehrmals aktiviert wurden, sterben diese eben auf ganz natürliche Weise. Der Prozess gehört zu den bekannten Maßnahmen der Karnivoren und ist somit auch kein Grund zur Sorge.

Die Falle verfärbt sich.
Die Falle verfärbt sich.

Im Gegenteil sogar, erst wenn die fleischfressende Pflanze mehrere solcher Wechsel durchgemacht hat und diese auch problemlos vollziehen konnte, lässt sich sagen, dass sie vital und gesund erscheint, demnach also auch korrekt gepflegt wird. Überlebt sie so einen Wechsel jedoch nicht, stimmt etwas an den grundsätzlichen Bedingungen nicht, in denen sie leben muss.

[https://www.youtube-nocookie.com/embed/BDIm7VsEuTE]

Schwarze Fallen auf gar keinen Fall abschneiden

Wenn es darum geht, die Fallen abzuschneiden oder an der Pflanze zu belassen, hat jeder seine eigenen Erfahrungen gemacht. Somit gibt es auch ganz unterschiedliche Meinungen diesbezüglich. Wir möchten hier daher vor allem auf eigene Erfahrungen eingehen, statt andere Pflanzenhalter zu zitieren.

So ging es den eigenen Pflanzen fast immer besser, wenn sie diesen Vorgang des Abstoßens selbst erledigen konnten.

Zwar ist es theoretisch eine Hilfe, die schwarzen Fallen einfach sofort abzuschneiden und loszuwerden, in der Praxis scheint die fleischfressende Pflanze mit der Verletzung dann aber mehr Schwierigkeiten zu haben, als mit ihrem eigenen Prozess.

Vielleicht liegt es auch daran, dass sie sowieso schon arbeitet und der Schnitt sie somit nur noch zusätzlich stresst.

Wir handhaben es daher immer so, dass wir der Pflanze die Arbeit überlassen. Sie weiß schließlich am besten, wann es an der Zeit ist, die gestorbenen Fallen von sich zu lösen. Damit sind wir bisher ganz gut gefahren und den Pflanzen ging es deutlich besser, als wenn Blätter und Fallen von Hand abgeschnitten wurden.

Sobald die Pflanze mit dem Prozess beginnt, können allerdings lose Enden oder Stücke, die eh bereits locker erscheinen, mit der Hand herausgesucht und vorsichtig gezupft werden. Dann sieht die Pflanze auch optisch wieder etwas besser aus, denn während dieser Phase ist sie nicht unbedingt hübsch anzusehen. Letzteres dürfte der Hauptgrund dafür sein, warum einige die schwarzen Stellen einfach komplett wegschneiden.

Schwarze Stellen durch Krankheiten und Pflegefehler

Auch wenn es völlig normal ist, dass die Venusfliegenfalle schwarze Fallen bildet oder gelbe Blätter bekommt, die sich mit der Zeit ebenfalls ins schwarze färben, so reagiert die Pflanze auf Pflegefehler nahezu identisch. Das macht es schwierig abzuschätzen, was denn nun genau vorliegt. Ein natürlicher Prozess oder ein Pflegefehler mit schlimmen Folgen?

Meist sind die schwarzen Fallen jedoch kein großes Problem. Sie gehören eben irgendwie dazu, wie wir euch in diesem Artikel bereits recht genau erläutern konnten. Nur ist das eben nicht immer der Fall. Hin und wieder sind dann nämlich auch Krankheiten und Pflegefehler die Ursache für diese Veränderungen. So etwas muss genau beobachtet werden.

Lass es nicht so weit kommen.

Dies kommt beispielsweise immer dann vor, wenn die fleischfressende Pflanze zu viel Sonne abbekommen hat. Dann ist der Platz, an dem sie steht, im Sommer eben einfach viel heiß, sodass die Blätter förmlich verbrennen. Wenn dann auch noch die Luftfeuchtigkeit sinkt oder allgemein bereits zu niedrig ausfällt, stößt die Venusfliegenfalle ebenfalls alles ab, was ihr die Energie raubt. Manchmal stirbt sie dann auch komplett, als Folge dieser falschen Haltung, was tatsächlich auch recht schnell gehen kann. Genau deshalb ist es so wichtig, dass sie einen festen Platz erhält, an dem sie sich wohlfühlt und an dem sie bleiben darf, ohne ständig umgestellt zu werden. Die Bedingungen sollten sich also möglichst selten, im besten Fall fast nie gänzlich verändern.

Auch bei Staunässe geht es der Venusfliegenfalle alles andere als gut. Oft verfault sie dann schlichtweg und durchnässt völlig, was relativ klar ersichtlich wird. Diese fauligen Stellen könnt ihr dann zwar noch entfernen und hoffen, dass sie sich wieder von der Schädigung erholt, doch meistens ist es dann bereits zu spät. Achtet also auf eine Drainageschicht, um Staunässe gänzlich zu unterbinden.

Besonders häufig kommt es vor, dass die Venusfliegenfalle einfach zu oft gefüttert wird. Wie auf unserer Themenseite zur fleischfressenden Pflanze bereits ausführlich erklärt, sollten Karnivore in der Regel nämlich gar nicht gefüttert werden. Was sie brauchen, suchen sie sich selbst. Füttert ihr sie, kommt es hingegen schnell zu einer Überversorgung, was der Pflanze massiv schadet, woraufhin sie dann stirbt und in Folge dessen auch schwarze Fallen und Blätter hinterlässt. Füttern sieht zwar für viele immer interessant aus, der Pflanze tut es in der Regel aber nicht gut.

Mit etwas Rücksicht ist es gar nicht so schwer

Carnivorous Venus Fly Traps (Dionaea muscipula) and Sundews (Drosera capensis) in terrarium. Plants secrete digestive enzymes s until the insect is liquified and its soluble contents digested

Die Moral von der Geschichte ist also, dass schwarze Fallen und Blätter zunächst einmal völlig normal sind und somit auch ein wenig zur Pflanze gehören. Meistens handelt es sich einfach um abgestorbene Fallen, die sterben, weil sie all ihre Energie verbraucht haben. Das ist okay und völlig normal so. Manchmal ist es dann auch einfach die Winterruhe, denn hier entledigt sich die Venusfliegenfalle ebenfalls aller überschüssigen Blätter und Fallen, um nur noch sehr kleine, Energiesparende Triebe zu bilden. In diesem Zusammenhang sind auch gelbe Blätter kein ungewöhnliches Erscheinungsbild.

Heikel ist es immer dann, wenn die fleischfressende Pflanze nicht korrekt gehalten wird. Wenn sie zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit bekommt. Wenn sie in Staunässe steht oder unter falschen Bedingungen gehalten wird. Wenn sie keine Winterruhe halten darf und dementsprechend überfordert ist. Auch Dünger kann die Pflanze blitzschnell zerstören, da diese solche Nährstoffe nicht benötigt und es eher nährstoffarm mag.

Im Großen und Ganzen solltet ihr euch dennoch nicht verunsichern lassen. Gerade die Venusfliegenfalle gehört zu den fleischfressenden Pflanzen, die absolut anfängerfreundlich sind. Sie verzeiht viele Fehler und erholt sich dann auch schnell wieder, selbst dann, wenn mal etwas so richtig schiefgelaufen ist.

Oft sind es eher die Halter der Pflanzen, die große Zweifel daran haben und verunsichert sind, weil Blätter und Fallen sich besonders stark verfärben. Dass dies vollkommen normal ist, wissen viele somit nicht und glauben, die Pflanze könnte direkt entsorgt werden. Genau dem ist aber nicht so.

Wir hoffen, wir konnten euch diesbezüglich aufklären und einige Mythen in Bezug auf die Pflege aus der Welt schaffen. Weiterhin viel Spaß mit eurer fleischfressenden Pflanze. Für noch mehr Beiträge, schaut einfach immer mal wieder bei uns auf der Website vorbei.


goto top